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Darknets: Die Auferstehung der P2P-Netze

Felser räumte ein, dass Grouper auch dazu dient, illegale Kopien zu tauschen. “Wir wollen das Copyright jedoch nicht umgehen”, sagte er. Bei Grouper gehe es vor allem um Inhalte, die die Nutzer selbst erstellt hätten. So könnten die Mitglieder keine Musik herunterladen – die Musik anderer Anwender könne nur via Stream angehört werden. Grouper biete zudem eine ‘Whistleblower’-Funktion, über die illegale Kopien gemeldet werden könnten. Die Gruppen seien auf höchstens 50 Mitglieder beschränkt.

Dennoch kann Grouper offensichtlich dazu benutzt werden, um illegale Kopien zu tauschen. Mitglieder der Gruppe Only Zipped Music komprimieren Ordner, um das Herunterladen von Musik zu ermöglichen. Und Gruppen wie Krakk’d, Warez und Xbox Gamez bieten Crackcodes und gestohlene Software an.

Die Industrie hat Grouper und Co. bereits im Visier. Gegen die Technik habe man nichts, sagte Kori Bernards, Sprecherin des Filmverbandes MPAA (Motion Pictures Association of America). “Wenn diese jedoch für ungesetzliche Zwecke benutzt wird, sind die Anbieter dafür verantwortlich.” Bernards spielte damit auf ein Urteil des Obersten Gerichts der USA vom Juni 2005 an. Danach können die Betreiber von Tauschbörsen für die Verfehlungen der Kunden verantwortlich gemacht werden.

Branchenbeobachter verweisen zudem darauf, dass manche Darknets den P2P-Datenverkehr verschlüsseln. Das werde das Management der Bandbreiten in den Unternehmen fundamental verändern, prophezeite die finnische Firma Staselog, ein Hersteller von Security Appliances.

Bereits jetzt stammten etwa 80 Prozent des Internet-Datenverkehrs aus P2P-Netzen. In fünf Jahren werde der meiste P2P-Datenverkehr verschlüsselt sein. Herkömmliche Ansätze zum Schutz der Firmen reichten dann nicht mehr aus, so der Hersteller.

P2P-Aktivisten wie Steve Crocker sehen in den Darknets dagegen weniger eine Gefahr, als vielmehr ein Instrument für die weltweite Zusammenarbeit. So spenden die Mitglieder des US-Netzes Freenet Speicherplatz, um die Dateien und Sites chinesischer Dissidenten zu hosten.

Freenet-Gründer Ian Clarke kündigte derweil an, in seinem Dienst demnächst auch die Gründung von Gruppen zu gestatten. Die kommerziellen Darknets nähmen zu viel Rücksicht auf die Interessen der Industrie, sagte er. Sie beschränkten, was eine kraftvolle Software sein könne. Das passiere, wenn Anwälte die Entwicklung von Software bestimmen, meinte Clarke. “Software people enable people. Lawyers disable people.”

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Silicon-Redaktion

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  • P2P lebt wie eh und je!
    Ich musste doch sehr schmunzeln ob dieser Aussage, P2P-Netze würden in ihrer Wichtigkeit abnehmen und man müsse sie wiederbeleben. Da kennt sich der Autor wohl in der Szene nicht besonders gut aus. Klar, Netze mit zentralen Servern werden immer weniger genutzt, weil die Serverbetreiber angreifbar sind und immer wieder welche wegfallen. Dafür boomt Torrent. Und es ist völlig egal, ob der Erfinder der Technik sich distanziert von der Szene, denn er ist nicht nötig. Er hat die Technik erstmals entwickelt, aber mehr auch nicht. Es gibt massig alternative - und bessere - Clients wie z.B. UTorrent oder Vuze. Und der dezentrale Charakter macht das Ausschalten durch den Wegfall von Servern unmöglich.

    Was gesicherte P2P-Netze angeht: Die gibt es jetzt schon in Form geschützter Torrents, die nicht frei verfügbar sind, sondern nur nach einer Kontrolle freigegeben werden; was z.B. durch eine Teilnahme an einer Benutzergruppe erfolgen kann, die durch ein Forum organisiert wird.

    Interessant sind die Darknets in meinen Augen, wenn man dadurch verteilte Anwendungen laufen lassen kann. An anderer Stelle las ich aber vor kurzem, dass es jetzt möglich ist, LANs durch VPNs zu emulieren. Damit könnte man das sicher auch erschlagen.

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