Schon seit einigen Monaten ranken sich hartnäckig Übernahmegerüchte um den britischen Mobilfunkanbieter O2 – jetzt steht mit dem spanischen Telekomkonzern Telefonica der Käufer offenbar fest. Wie beide Unternehmen am Montag in Madrid und London mitteilten, lassen sich die Spanier den Zukauf 26 Milliarden Euro kosten. Weil sie im ersten Halbjahr aber nur über einen Barmittelüberschuss von 2,6 Milliarden Euro verfügten, wird Telefonica die Übernahme durch einen Kredit der Citigroup, der Royal Bank of Scotland und von Goldman Sachs finanzieren.
Durch den Zusammenschluss kämen zwei schnell wachsende Unternehmen zusammen, die sich geographisch gut ergänzten, sagte O2-Chef Peter Erskine, der O2 weiterhin führen soll. Auch der Markenname soll erhalten bleiben. Als “fair” und “angemessen” bezeichnete das O2-Management das Angebot und empfahl den Aktionären, die Offerte anzunehmen.
Mit der Übernahmen würde Telefonica in zwei der größten Mobilfunkmärkte Europas vordringen – Deutschland und Großbritannien. Denn der spanische Konzern gehört mit 145 Millionen Kunden zwar zu den weltweit größten Telekommunikationskonzernen – in Europa ist er allerdings nur im Heimatmarkt Spanien, mit einem Internetangebot in Deutschland und seit dem Sommer auch in Tschechien vertreten. Ein Versuch mit dem Verbundunternehmen Quam im deutschen Mobilfunkmarkt zu landen, wurde Ende 2002 erfolglos abgebrochen, die Firma eingestellt. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt Telefonica bislang allerdings in Lateinamerika. Dort ist das Unternehmen in 13 Ländern aktiv, darunter in Mexiko, Ecuador, Chile, Brasilien und Argentinien.
Um sein Geschäft in dieser Region auszubauen, hatte Telefonica in diesem Jahr bereits einige lateinamerikanische Mobilfunkfirmen übernommen, ebenso wie die tschechische Cesky Telecom. Anfang Oktober hatte das Wall Street Journal noch gemeldet, Telefonica wolle den niederländischen Konkurrenten KPN für 20 Milliarden Euro kaufen. Beide Unternehmen dementierten damals. Tatsächlich investieren die Spanier das Geld jetzt offenbar in O2. Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf 116 Millionen Mobilfunkkunden.
Analysten rechnen nach einer O2-Übernahme durch Telefonica damit, dass der Wettbewerbsdruck in Deutschland erheblich zunehmen wird. O2 sei bereits jetzt auf dem Markt präsent und könne mit einer starken spanischen Mutter im Rücken eine deutlich aggressivere Preispolitik betreiben als bisher, zitiert der Branchendienst Dow Jones einen Analysten. “Und gerade im wichtigen Mobilfunkbereich hat die Telekom noch einiges an Nachholpotenzial und entsprechend ehrgeizige Ziele, Telefonica/O2 könnte diese Pläne der Telekom allerdings zunichte machen beziehungsweise erheblich schwieriger werden lassen.”
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