Galileo-Kosten: ESA spricht (vorläufiges) Machtwort
Im Streit um die Finanzierung des Projektes Galileo, an dessen Ende ein eigenes europäisches Satellitensystem mit modernster Technik und höchster Abdeckung stehen soll, hat sich etwas bewegt.
Im Streit um die Finanzierung des Projektes Galileo, an dessen Ende ein eigenes europäisches Satellitensystem mit modernster Technik und höchster Abdeckung stehen soll, hat sich etwas bewegt. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat bei dem vorliegenden Vertrag der zwei Konsortien der Finanzierung zugestimmt. Damit kann die Arbeit an dem Milliardenprogramm beginnen.
Die ESA hat zusammen mit der Europäischen Kommission insgesamt 200 Millionen Euro aus anderen Vorhaben für Galileo freigegeben. Damit beginnt jetzt die Ausschreibung für den Bau der ersten vier Satelliten. Insgesamt sollen es 30 Satelliten sein, die dem US-System GPS Konkurrenz machen sollen.
Bewilligt sind jetzt insgesamt 600 Millionen Euro aus öffentlichen Töpfen. Die restlichen 400 Millionen Euro, die für den Bau der ersten Satelliten benötigt werden, sollen aus den Ländern kommen. Vor allem Deutschland weigerte sich aber, weiteres Geld zuzuschießen. Im Gegenzug sollte das Galileo-Kontrollzentrum am Standort Oberpfaffenhofen bei München gebaut werden. Interesse meldeten aber auch Frankreich und Italien an.
Das Tauziehen der 17 beteiligten Nationen um die Investition und den Rückfluss der Gelder in Form von Arbeitsplätzen ist einstweilen laut dem Bayerischen Wirtschaftsministerium noch nicht entschieden. Allerdings, wie ein Sprecher kürzlich sagte, ist Bayern “bester Dinge”, den Zuschlag für den Aufbau zu bekommen.
Unabhängig davon sollen bis 2010 laut Plan alle 30 Satelliten funktionsfähig in der Stratosphäre kreisen. Das wird jetzt, da die ersten Gelder frei sind, realistischer. Ein erster Testsatellit sollte ursprünglich im November ins All starten. Das verschiebt sich nun durch das internationale Hickhack auf Ende des Jahres.