Einige Druckerhersteller binden offenbar in den Ausdrucken Codes ein, über die sich der Ursprung zurückverfolgen lässt. Angeblich sollen solche Codes vor Raubkopien schützen. Organisationen sehen durch solche Praktiken die Privatsphäre der Anwender gefährdet. Die geheime ID wurde bisher ausschließlich in Farbdruckern nachgewiesen.
Die Electronic Frontier Foundation, eine Gruppe die sich für die Privatsphäre und digitale Rechte stark macht, hat eine Studie veröffentlicht, bei der Produkte verschiedener Hersteller untersucht wurden. Die Organisation hat jetzt eine Liste mit den betroffenen Geräten online gestellt.
“Die Punkte von mindestens einer Drucker-Serie codieren das Datum und die Zeit, wann das Dokument ausgedruckt wurde, sowie die Seriennummer der Druckers”, erklärte Seth David Schoen, Techniker bei EFF. Diese Punkte seien Gelb und hätten weniger als einen Millimeter Durchmesser. Diese Tupfer tauchten immer wieder auf dem Ausdruck auf, und seien, laut Schoen, mit einem Vergrößerungsglas unter blauem Licht mit dem bloßen Auge zu erkennen.
Bisher konnten die EFF lediglich den Code der Xerox DocuColor-Familie entschlüsseln, indem sie die Muster verschiedener Testseiten miteinander verglichen. Für die Organisation liegt jetzt der Verdacht nahe, dass auch andere Hersteller solche Codes in den Ausdruck mit einarbeiten.
Xerox hat laut EFF bereits zugegeben, solche Informationen in den Ausdruck einzuarbeiten. Das Unternehmen habe aber erklärt, dass nur Regierungsorganisationen, wie etwa Geheimdienste über Möglichkeiten verfügen würden, diese Informationen auch lesbar zu machen.
Wie brisant das Ganze ist, erklärte EFF-Anwalt Lee Tien. Beispielsweise hätten politische Bewegungen ihre Ideen immer mit Flyern verteilt, die in einem geheim Versteck ausgedruckt wurden. Das Problem reiche allerdings noch tiefer. “Es zeigt, wie die Regierung Kritiker aufspürt.” Welche andere Deals wurden zwischen der Industrie und Regierungsstellen geschlossen, um “unsere Technologie dazu zu bringen, uns zu verpfeifen?”, fragt Tien provokativ.
Ein Sprecher des US-Geheimdienstes erklärte gegenüber dem Branchendienst Red Herring, dass “Industriepartner mit Ämtern zusammenarbeiten, um mit technologischen Gegenmaßnahmen den illegalen Gebrauch von Druckern und Kopierern für die Produktion von gefälschten Währungen einzudämmen.”
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