E-Mail ist Killer-Argument für Desktop-Linux
Der Mangel an leistungsfähigen E-Mail-Anwendungen könnte die Durchsetzung von Linux auf dem Desktop ernsthaft behindern.
Der Mangel an leistungsfähigen E-Mail-Anwendungen könnte die Durchsetzung von Linux auf dem Desktop ernsthaft behindern. Zu diesem Schluss kommen die Open Source Development Labs in ihrer Studie ‘Desktop Linux Client Survey 2005’. Auch ein Mangel an Support für Applikationen sei ein Hindernis, gab die Mehrheit der rund 3300 Umfrageteilnehmer an.
Vor allem aber gaben sie den Applikationsanbietern ein deutliches Signal, eine hochwertige E-Mail-Applikation für Linux-Desktops zu entwickeln. Unabhängig von der Plattform bewerteten sie E-Mail als die wichtigste Anwendung für den Geschäftsalltag.
Mit der Novell-Lösung Evolution gibt es zwar einen Groupware-Client für Linux, der Mail-, Kalender-, Organisations- und Kontakt-Funktionen bietet und mit Microsoft Exchange verbunden werden kann. Darüber hinaus existieren jedoch wenig Alternativen. Allerdings hat die Mozilla Foundation das Problem bereits erkannt und kürzlich eine Roadmap für das Projekt Lightning präsentiert. Es soll die Kalender-Applikation Sunbird in den E-Mail-Client Thunderbird integrieren.
Die mangelnde Unterstützung von Peripheriegeräten und der Schulungsaufwand waren die beiden anderen Hauptgründe, um den zögerlichen Einsatz von Linux auf dem Desktop zu erklären. Einige Umfrageteilnehmer sagten jedoch, dass diese Probleme gemildert werden könnten, wenn Linux mehr gängige Desktop-Applikationen wie Microsoft Office oder Adobe Photoshop unterstütze würde. Hauptgründe für einen Einsatz von Linux auf dem Desktop sind nach der Studie vor allem Kosten- und Sicherheitsaspekte.