Ingres Corporation, die neue Gesellschaft, in die CA kürzlich das Geschäft rund um die gleichnamige Datenbank ausgegliedert hatte, wird diesen Monat auch in Deutschland offiziell ihren Betrieb aufnehmen. Ab dem 12. Dezember übernimmt das Start-up alle laufenden Wartungsverträge von CA und kümmert sich selbständig um neue Aufträge.
Die deutschen Ingres-Nutzer hatten während der CA-Hausmesse ‘InfoExchange’ diese Woche die Gelegenheit, sich mit der bisherigen und auch künftigen Entwicklungschefin, Emma McGrattan, auszutauschen. Im Vorfeld der Versammlung hatten sich die Nutzer um die Überlebensfähigkeit der Datenbank in einem hart umkämpften Markt gezeigt.
“Wir sind mit einem guten Gefühl aus dem Meeting herausgegangen”, bestätigte Dieter Raabe, Vorsitzender der deutschen Ingres-Nutzergruppe ‘GIUA’. Sowohl Fragen zum Support der installierten Basis als auch zur künftigen Strategie des Unternehmens seien von McGrattan zufriedenstellend beantwortet worden. “Das Meeting verlief harmonisch, Emma McGrattan kam sehr überzeugend rüber”, sagte Raabe. Bereits nächste Woche wollen Ingres-Manager deutsche Großkunden besuchen. Eine größere Veranstaltung für die Nutzer ist für Januar geplant.
CA hatte letztes Jahr den Source-Code der Datenbank unter eine Open-Source-Lizenz gestellt und Anfang November die Gründung der Ingres Corporation angekündigt. Darin kommen Entwicklung, Vermarktung und Support der Datenbank unter. CA behält einen Anteil von 20 Prozent, der Rest wird von der Venture-Capital-Firma Garnett and Helfrich Capital gehalten. Ingres neuer CEO, Terry Garnett, war in den neunziger Jahren zuständig für das weltweite Marketing und Business Development bei Oracle. Für die Bereiche Sales und Support wurden inzwischen ehemalige Manager von Veritas und Peoplesoft rekrutiert.
Von der technischen Qualität der Datenbank waren die Nutzer auf der InfoExchange nach wie vor überzeugt, trotz Weiterentwicklung durch die Open-Source-Gemeinde – vielleicht auch gerade deswegen. Einige bestätigten, dass die Neuerungen des vergangenen Jahres die Datenbank noch schneller gemacht hätten. Aufgrund dieser Tatsache gab sich Raabe zuversichtlich, dass die Strategie des neuen Management-Teams erfolgreich sein könnte: Es möchte Ingres als Alternative zu Oracle bei SAP-Installationen positionieren.
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