Die Höhe der in Westeuropa gezahlten IT-Beratungssätze hat sich in den letzten Monaten zwar stabilisiert – eine Rückkehr zum früheren Niveau ist auf lange Sicht jedoch nicht zu erwarten. Das teilte Pascal Matzke mit, Principal Analyst bei Forrester Research. Danach wird sich “der enorme Druck” auf die Beratungshonorare besonders in Deutschland und Frankreich verstärken – unter anderem aufgrund der größeren Nutzung und Verfügbarkeit von Nearshore- und Offshore-Ressourcen.
Im Bereich Fakturierung von IT-Services seien flexible Abrechnungsmodelle global auf dem Vormarsch, so Matzke. Die Abrechnung über Tagessätze werde dagegen international zunehmend unmodern. Lediglich in traditionell konservativeren Ländern – wie Deutschland, Japan oder Korea – bevorzugten die Kunden weiterhin Vereinbarungen, bei denen klassisch nach Zeit und Material abgerechnet werde.
In der flexibleren Gestaltung von Verträgen spiegele sich wieder, dass die Kunden IT-Projekte inzwischen besser einschätzen könnten, hieß es von Matzke. “Sie wissen, was die Aufwendungen für Beratung und Services in die Höhe treibt.”
Eine aktuelle Studie von Forrester Research belege den weltweiten Trend zur flexiblen Vertragsgestaltung. Offen gestaltete Verträge enthielten definierte Serviceleistungen sowie fixierte Gebührensätze als Basis. Ergänzend würden wert- oder erfolgsbezogene Abrechnungskomponenten integriert. Service Level Agreements (SLA) böten den Parteien dabei Sicherheit.
Laut Matzke versuchen die europäischen IT-Dienstleister inzwischen wieder, höhere Beratungssätze durchzusetzen. “Diese Anstrengungen werden jedoch scheitern.” Die Anwender hätten ihre Sourcing-Strategien und -Prozesse vor dem Hintergrund der für sie günstigen Marktbedingungen “exzellent positioniert und organisiert”.
Viele Klienten erwarteten zudem auch künftig, niedrige Beratungshonorare mit den Serviceanbietern aushandeln zu können, da der wirtschaftliche Druck europaweit anhalte. Für das Jahr 2006 sei daher mit keiner wesentlichen Änderung der Beratungshonorare zu rechnen.
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