Telefongesellschaft setzt angeblich New Orleans unter Druck
Das Projekt der US-Stadt New Orleans, ein für die Bürger kostenfreies WiFi-Netz zu errichten, ist in der lokalen TK-Branche angeblich auf Missfallen gestoßen.
Das Projekt der US-Stadt New Orleans, ein für die Bürger kostenfreies WiFi-Netz zu errichten, ist in der lokalen TK-Branche angeblich auf Missfallen gestoßen. Das will jedenfalls die Washington Post aus Kreisen um Ray Nagin, den Bürgermeister von New Orleans, erfahren haben. Ein Sprecher der regionalen Telefongesellschaft BellSouth bestritt allerdings die Behauptungen.
Nur Stunden nach der Ankündigung des WiFi-Projektes habe BellSouth eine Spende an New Orleans zurückgezogen, hieß es in dem Zeitungsbericht. Ursprünglich wollte das Unternehmen ein Gebäude zur Verfügung stellen, das im Hurrikan Katrina beschädigt worden war. New Orleans wollte darin das neue Polizei-Hauptquartier unterbringen. Die städtische Verwaltung sehe im Rückzug der Spende eine Reaktion auf das WiFi-Projekt. Dieses lehne die Telefongesellschaft ab, weil sie ihr Geschäft beeinträchtigt sehe.
BellSouth-Sprecher Jeff Battcher bestritt jedoch, dass das Unternehmen die Spende zurückgezogen hat. Bill Oliver, der Chef von BellSouth Louisiana, habe Bürgermeister Nagin lediglich darüber informiert, dass man noch länger brauche, um das Gebäude instand zu setzen. Derzeit warte BellSouth auf die Reaktion des Bürgermeisters.
Auch wenn BellSouth New Orleans nicht unter Druck gesetzt haben sollte – andere US-Telefongesellschaften haben einiges getan, um so genannte MuFi-Projekte (Municipal WiFi) zu verhindern. Die Unternehmen argumentieren, dass die Städte mit diesen Vorhaben in einem fremden Revier wildern. Die Verwaltungen setzen dagegen, dass alle Bürger über einen kostengünstigen Breitbandzugang ins Internet verfügen müssten.