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Offshore Outsourcing ist kein Nirvana

Ein großer Teil von Softwarefirmen verlagerte in den letzten Jahren Teile seiner Entwicklung ins Ausland, ursprünglich mit dem Ziel, Kosten einzusparen. Doch nicht in jedem Fall geht diese Kalkulation auf. Eine Studie aus USA zeigt nun, dass steigende Preise und weitverstrickte Management-Strukturen oft dafür sorgen, dass die Realität hinter den Erwartungen zurück bleibt.

Etwa 84 Prozent der durch das Beratungshaus Sand Hill befragten Unternehmen lagern inzwischen Teile ihrer Softwareentwicklung zum Beispiel nach Indien aus. Das sind mehr als 60 mehr als noch vor zwei Jahren. “Ganze Kernbereiche der Softwareentwicklung werden inzwischen offshore erledigt, nicht nur die Pflege und das Testen”, kommentierte M.R. Rangaswami, Mitbegründer von Sand Hill. Die befragten Manager hätten erklärt, sie würden sich mehr denn je auf Offshore-Entwicklung verlassen.

Jedoch mit diesem Zutrauen würden auch die Enttäuschungen wachsen. Im Schnitt könnten die Unternehmen unter Einbeziehung aller Posten etwa 40 Prozent bei der Entwicklung einsparen, so Rangaswami. “Viele Manager waren zufrieden, jedoch erwarten einige eine Art Nirvana.”

Inzwischen werden auch auf dem Subkontinent die Entwicklerressourcen knapp und das bedeutet höhere Preise, vor allem in Zentren wie Bangalore. Dieser Mangel werde mit dem Ausbau neuer Zentren wie etwa Haiderabad oder Chennai kompensiert, deshalb denkt der Analyst, dass längerfristig die Preise stabil bleiben. Indien werde noch auf längere Sicht das bevorzugte Land für Offshore Outsourcing bleiben, etwa vor China oder Russland, vor allem weil dort Englisch gesprochen werde.

Ein anderes unterschätztes Problem sei die Frage der Organisation der Unternehmen. Softwarefirmen sind meist mit einem kleinen Entwicklerteam an den Start gegangen, jetzt müsse ein Projekt über mehrere Kontinente hinweg gesteuert werden. Daher sei es für viele Unternehmen nötig, die Entwicklerteams besser zu integrieren, um sich gegenüber der Konkurrenz abzusetzen.

Silicon-Redaktion

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