Weniger Raubkopien schaffen mehr Arbeitsplätze
Während in Europa der Kampf gegen Softwarepiraterie in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich war, ist die Situation gerade in China und Russland dramatisch.
Wenn es gelingen würde, den Anteil illegaler Software in Deutschland von derzeit 29 auf 19 Prozent zu senken, könnten in der deutschen IT-Wirtschaft bis 2009 mehr als 115.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Das ergab eine Studie des Marktforschers IDC im Auftrag der Business Software Alliance. Der Anteil der IT-Branche an der gesamten deutschen Wirtschaft liege derzeit bei 2,5 Prozent.
“Der Beitrag der IT-Branche zum Bruttoinlandsprodukt könnte von derzeit 80 Milliarden Euro auf 105 Milliarden Euro ansteigen, Steuereinnahmen in Höhe von 56,6 Milliarden Euro würden dem Staatshaushalt zu Gute kommen”, hieß es. Die Studie prophezeit der europäischen IT-Branche außerdem ein Wachstum von 38 Prozent – falls die Piraterie um 10 Prozentpunkte gesenkt werde kann. Die Zahl der Arbeitsplätze in der IT-Branche könnte so von weltweit elf Millionen auf 16,5 Millionen im Jahr 2009 anwachsen. Sollte es hingegen nicht gelingen die Piraterie einzudämmen, würde die Zahl der IT-Jobs lediglich auf 14 Millionen steigen.
Während in Europa der Kampf gegen Softwarepiraterie in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich war – seit 1992 konnte die Piraterie-Quote von fast 80 auf 35 Prozent gesenkt werden – ist die Situation gerade in China und Russland dramatisch. 90 beziehungsweise 87 Prozent aller Softwareprogramme sind dort illegal im Einsatz. Im gesamten Asien-Pazifik-Raum hat sich die Quote seit dem vergangenen Jahr nicht geändert und liegt weiter bei 53 Prozent. “Würde diese Zahl in der gesamten Region um durchschnittlich 10 Prozent zurückgehen, würde der Software-Sektor dort in den kommenden vier Jahren dreimal schneller wachsen als in den vergangenen Jahren und damit die Entwicklung des IT-Sektors vorantreiben,” so die Marktforscher.