Berlin steigt auf Linux um

Die Pläne der Stadtväter Berlins, die Verwaltung der Stadt nach Münchner Vorbild auf Linux umzustellen scheinen sich zu konkretisieren. Jetzt haben Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses den Senat der Stadt aufgefordert, bis Ende März 2006 einen Zeitplan für die Migration auf das alternative Betriebssystem aufzustellen.

Weitere Forderungen der Abgeordneten sind ein Zeitplan, ein Konzept für die Finanzierung sowie ein Maßnahmenkatalog. Zudem solle bei Neuanschaffungen und bei Erneuerungen von Altsystemen bereits auf die Eignung für offene Betriebssysteme geachtet werden. So seien grundsätzlich offene Standards wie etwa XML (Extensible Markup Language) den “Quasi-Standards” einzelner Hersteller vorzuziehen.

Die Abgeordneten wollen so sicherstellen, “dass bei der Beschaffung von Software offene Standards als Beschaffungskriterium gegeben sind”. Zudem wollen die Parlamentarier erreichen, dass bei einem Release-Wechsel nicht die Wirtschaftlichkeit der Nachfolgeversion vorab geprüft werde, sondern in diesem Fall “ist zunächst unter vergleichenden Kosten- und Wirtschaftlichkeitsaspekten sowie den angestrebten offenen Standards die Einführung von Open-Source-Lösungen darzustellen”, wie es in dem Antrag weiter heißt.

Die Motive für einen Umstieg der rund 60.000 Arbeitsplätzen in der Hauptverwaltung Berlins sind ähnlich wie die in München. So will die Verwaltung mehr Unabhängigkeit von den Herstellern erreichen, für mehr Wettbewerb bei lokalen Anbietern sorgen und gegebenenfalls Kosten einsparen.

Silicon-Redaktion

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