Yahoo greift mit neuem Dienst Wikipedia an
Mit einem neuen Service namens Yahoo Answers, versucht das Internetportal der Online-Enzyklopädie Wikipedia Konkurrenz zu machen.
Mit einem neuen Service namens Yahoo Answers, versucht das Internetportal der Online-Enzyklopädie Wikipedia Konkurrenz zu machen. Über den Dienst können Yahoo-Nutzer ausformulierte Fragen stellen, die dann von anderen Yahoo-Anwendern beantwortet werden. Die Antwortgeber werden dann mit einem Punktesystem bewertet, das einen Hinweis auf die Glaubwürdigkeit der Antworten geben soll.
Yahoo erhofft sich, durch das Punktesystem einen Wettbewerb unter den Antwortgebern zu entfachen – mit der Zeit sollen sich besonders kluge Mitglieder von dem Rest der Community abheben und deren Antworten einen besonderen Stellenwert erhalten. Yahoo Answers steht derzeit nur als Betaversion und in englischer Sprache zur Verfügung.
Tatsächlich ist der Dienst derzeit noch weit weg von einer Enzyklopädie im eigentlichen Sinn. Denn viele der Fragen drehen sich um alltägliche Probleme wie Hundeerziehung, Partnersuche oder Shoppingtipps – daneben finden sich auch ziemlich sinnbefreite Fragen wie zum Beispiel “Tragen Männer Unterhosen?”. Yahoo wird also noch einiges an Arbeit in den neuen Service stecken müssen, um das Ziel eines seriösen und wirklich informativen Nachschlagewerks im Internet zu erreichen.
Wie schnell der gute Ruf angekratzt ist, musste kürzlich auch das Vorzeigeprojekt in diesem Bereich – Wikipedia – erfahren. Der angesehene US-Journalist John Seigenthaler Sr. hatte die Online-Enzyklopädie zum Ändern ihrer Benutzerregeln gezwungen. Ein anonymer Verfasser hatte den Eintrag über Seigenthaler mit gezielten Falschinformationen gefüttert – unter anderem hatte er den Journalisten mit den Morden an Robert und John F. Kennedy in Verbindung gebracht.
Der Fall ist inzwischen aufgeklärt. Aufgrund des hohen Drucks, ging inzwischen der 38-jährige Brian Chase selbst an die Öffentlichkeit. In einem persönlichen Brief entschuldigte er sich bei Seigenthaler und gab an, dass alles nur ein Witz gewesen sei. Den Beitrag habe er verfasst, um einen Arbeitskollegen zu schockieren, dem die angesehen Journalistenfamilie gut bekannt ist. Seigenthaler nahm die Entschuldigung an und will keine juristischen Schritte einleiten.