Categories: Management

Verlage kontrollieren ihre Rechte im Netz auf eigener Datenbank

Ganz so, wie es deutsche Verleger bereits gefordert hatten, will es nun das US-Verlagshaus HarperCollins Publishers machen. In einer eigenen digitalen Bibliothek sollen Inhalte aus Büchern und Hörbüchern online gestellt werden. Kunden können auf diese über das Netz zugreifen und darin herumstöbern.

Suchen können Interessierte auch über Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder auch über spezielle Anbindungen von Einzelhändlern wie etwa Amazon. Über die Listen-Ergebnisse gelangen dann die Leser auf die Datenbank von HarperCollins. Wie Jane Friedman, CEO des Verlages, mitteilte, können so Inhalte im Haus gehalten werden und die Kontrolle müsse nicht an ein anderes Unternehmen weitergegeben werden.

Zumindest in Teilen soll der Dienst ab Mitte nächsten Jahres verfügbar sein. Bislang können Interessierte lediglich von einigen wenigen Zeilen bis hin zu einigen Seiten oder dem Inhaltsverzeichnis des Buches über den umstrittenen Dienst Google-Booksearch nachschlagen. Das hängt jeweils von den Urheberrechtsbestimmungen ab, denen das Werk unterliegt. Mit dem neuen Angebot könnte sich das ändern. Die Verlage könnten vielleicht im eigenen Interesse umfassendere Passagen zugänglich machen.

Andere große Verlagsgruppen wie etwa Random House verhandeln angeblich derzeit mit verschiedenen Suchmaschinenbetreibern über einen ‘Leihservice’ für Online-Inhalte von Büchern. Auch ein Service, der Bücher seitenweise zum Download anbietet ist in der Diskussion.

“Wir wollen nicht, dass Google die Texte auf den Servern hält. Wir wollen, dass die Verleger sie behalten”, forderte im Oktober der Verleger Matthias Ulmer auf der Frankfurter Buchmesse. Er ist Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und will ab April ebenfalls eine Datenbank mit dem geistigen Eigentum der deutschen Verlage ins Leben rufen. Dennoch wünscht Ulmer keine Abgrenzung zu Suchmaschinen. Jedoch gelte das Gebot der Stunde, den Fehler der Musik-Labels nicht zu wiederholen und einen Trend zu verschlafen. “Wir dürfen nicht weiterhin in der Vergangenheit leben”, mahnt Ulmer.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

1 Stunde ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

5 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago