Nachdem Microsoft mit Sony Ericsson eine Kooperation für mobile Mail abgeschlossen hat, holt der Software-Gigant zum Rundumschlag gegen Blackberrys Vormachtstellung bei Mobile Mail aus. Und zwar in Form von verschiedenen Geräten und Verträgen mit Netzbetreibern, über die Anwender dann ebenfalls unterwegs ihre elektronischen Nachrichten abrufen können.
Möglich macht das ein Softwareupdate für den Service Pack 2 für ‘Exchange Server 2003’ und ‘Windows Mobile 5’. Seit vergangenem Jahr ist dieses Softwarepack verfügbar, jedoch sind jetzt erst die Geräte auf den Markt gekommen, die den neuen Microsoft-Pushdienst auch nutzen können.
Und so werden zum Beispiel die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, Orange oder Sprint Handhelds und Smartphones wie etwa den ‘iPaq hw6900 Mobile Messenger’ von Hewlett-Packard oder den ‘FS Pocket Loox’ von Fujitsu Siemens anbieten. Sony Ericsson wird mit den Handy-Reihen ‘P900’ und ‘M600’ die Microsoft-Software unterstützten.
Microsoft betritt das Terrain mobiler Maildienste im Vergleich zu den Konkurrenten von Good Technology, Intellysync oder Marktführer Research in Motion (RIM) erst spät. Aber der Markt ist vielversprechend: RIM kann rund 4,3 Millionen Abonnenten für den Blackberry-Service zählen. Insgesamt sollen es weltweit etwa 10 Millionen Anwender mobiler Mail-Dienste geben, die sich RIM und Konkurrenten untereinander aufteilen. Microsoft konnte bislang jedoch nur einige Hunderttausend Nutzer für sich gewinnen.
Jedoch schätzt das Unternehmen, dass etwa 400 Millionen Anwender weltweit über den Microsoft-Client Outlook ihre Mails verwalten. “Wir blicken auf dieses Universum und wir wissen, dass es hier eine sehr, sehr große Möglichkeit gibt, die erst noch wahrgenommen werden muss”, erklärte eine Microsoft-Sprecherin in US-Medien.
Microsoft will sich jedoch nicht nur auf der installierten Basis von Office und Outlook Marktanteile bei mobilen Mail-Diensten sichern, sondern versucht auch über den Preis, RIM Kunden abzujagen. Denn der Dienst ist für alle, die bereits im Unternehmen einen Exchange Server im Einsatz haben – und das sind nicht gerade wenige – gratis. Die Angebote spezialisierter Anbieter sind meist investitionsintensiver. “Kosten waren bislang eine wichtige Barriere für den flächendeckenden Einsatz mobiler Mail-Lösungen in Unternehmen”, erklärte Pieter Knook, Senior Vice President von Microsofts Abteilung für mobile Geräte.
Ein gutes Blatt für den Riesen aus Redmond also. Daher denken Analysten, dass sich Microsoft künftig einige Marktanteile sichern kann. Mittelfristig werde das Unternehmen jedoch RIM nicht vom Thron stoßen können. Vor allem eingeschränkte Funktionalitäten, glaubt Ben Wood, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen Gartner, werden Microsofts Aufstieg noch ein wenig bremsen. “RIMs Lösung ist bei einigen Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen reichhaltiger”, so Wood im Wall Street Journal.
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