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Deutschland investiert in kleine Satelliten

Ein Erfolg für die Bremer OHB – der Satellitenausrüster hat sich mit dem Aufbau kleiner geostationärer Satelliten innerhalb des europäischen Raumfahrtprogramms einen festen Platz erobert. Die Gesamtkosten für die kleine Geo-Satellitenflotte sollen sich auf 100 Millionen Euro belaufen, wovon bereits jetzt 61 Millionen Euro, und mehr als die Hälfte davon von Deutschland, bewilligt sind.

Das europäische Programm für leichte Nachrichtensatelliten bis 300 Kilogramm  heißt ARTES-11, es basiert auf Entwicklungen der OHB. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat auf ihrer Sitzung Anfang Dezember beschlossen, dass kleinere Satelliten bis 1500 Kilogramm, so genannte Small Geos, an der Weser gebaut werden sollen. Da auch die Plattform für die Trabanten von OHB kommt, wird die Kontrolle in Bremen angesiedelt werden.

Für die deutsche Raumfahrt gilt dies als voller Erfolg – immerhin sind im Bereich der kleinen Nachrichtentrabanten nicht nur die USA federführend. Auch aus China und Indien kommen immer mehr hochkarätige Techniken für Geo-Satelliten. Diese sind in der Regel groß, teuer und werden vor allem für militärische Zwecke benutzt. Die kleinen Verwandten teilen mit ihnen die Grundfunktionen: Dass sie nämlich auf einer von der Erde aus gesehen festen Position etwa 35.880 Kilometer über dem Äquator schweben und sich mit der Erde bewegen – deshalb ist ihre Bewegung von der Erde aus gesehen stationär.

Erfolge und Stoff für neue Aufträge konnten aber auch andere Firmen rund um die Big Player DLR und EADS mit nach Hause nehmen: Die 17 nationalen ESA-Minister haben Deutschland faktisch die Führung für die neuen Pläne zur Umwelt- und Sicherheitstechnik übergeben. GMES (Global Monitoring for Environment and Security) wird zu 31 Prozent mit deutschen Geldern aufgebaut werden. Das entspricht 62 Millionen Euro. Der Bremer Senat, OHB und die EADS planen in Bremen den Aufbau eines GMES-Zentrums zur Zentralverwaltung der Beobachtungsdaten.

Damit stellt sich Deutschland bei der Landbeobachtung, in der Katastrophenvorhersage und in Sicherheitsfragen an die Spitze in Europa. Bis 2009 erwartet die EU einen Weltmarkt von insgesamt mindestens 29 Milliarden Euro für Satellitenbau und -start, Datenverkauf, Bodenstationen und nachgeordneten Service. Ein erklecklicher Teil davon soll wieder in die Ursprungsländer zurückfließen.

Silicon-Redaktion

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