Wenn der Palast der Republik in Berlin im Januar 2006 allen Protesten zum Trotz abgerissen wird, können Befürworter und Gegner das im Internet verfolgen. Die Berliner Bauverwaltung hat eine Webcam auf das auch ‘Palazzo Prozzo’ genannte Gebäude gerichtet.
Man wolle “das Ganze öffentlich machen”, sagte eine Sprecherin des Bauamtes. Die Abgeordnete Petra Pau (Die Linke) protestierte am Dienstag dagegen, dass der Palast-Abriss weltweit als “Attraktion” im Internet “vermarktet” werde, berichtet die dpa. Sie forderte erneut, dass der Bundestag seinen Abrissbeschluss von 2002 korrigiert.
Ein in der Zeit verfasster Artikel aus dem vergangenen Jahr widerspricht der Hoffnung einiger Berliner, dass mit dem Ende des 1976 eröffneten “Scheußlings” auch die Probleme der Hauptstadt gelöst seien. Der Palast sei elf Meter tief in den Berliner Sand gegraben, “und wenn man ihn abreißt, beginnt sich die Erde zu bewegen, womöglich auch der Dom gegenüber. Deshalb ist der Abbau so kompliziert wie ein Neubau und auch so teuer.” 60 Millionen Euro prognostizierten manche Schätzer, 60 Millionen für Bauschutt. “Klingt nicht gerade nach einer guten Investition, jetzt, da Arbeitslosen die Gelder gekürzt werden.”
Dennoch: Beschlossen ist beschlossen. Bereits im Frühjahr 2006 soll ein “qualifiziertes Raumprogramm” für den geplanten Neubau mit der barocken Fassade des historischen Stadtschlosses vorgelegt werden, heißt es.
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