WMF-Bug war Dealer-Ware russischer Hacker-Gangs

Der Geschäftssinn russischer Hacker ist vermutlich für die Verbreitung der WMF-Lücke (Windows Meta File) verantwortlich. Das Sicherheitsleck war zwischen Weihnachten und Silvester aufgetaucht und hat seitdem sowohl Microsoft als auch Windows-Nutzern viel Zeit und Nerven gekostet. In einem Quartalsbericht der russischen Sicherheitsfirma Kaspersky heißt es nun, Hackergruppen seien mit dem Exploit im Untergrund hausieren gegangen.

“Einer der Käufer des Exploit ist in das illegale Adware/Spyware-Geschäft verstrickt”, heißt es in dem Report. “Es scheint, dass das der Weg war, auf dem sich das Exploit verbreitet hat.” Der Preis für das schädliche Stück Softwarecode habe 4000 Dollar betragen, so Kaspersky-Experte Alexander Gostev. “Einer der wichtigen Hinweise in diesem Fall ist, dass die Lücke als erstes von Mitgliedern des Computeruntergrunds identifiziert wurde.”

Offenbar hätten die Hackergruppen aber zunächst die genaue Beschaffenheit des Exploits nicht erkannt. Erst als einer der Kriminellen den Code gekauft und eine Möglichkeit entdeckt hatte, ihn in Adware, Spyware und Trojaner einzubauen, wurde der Ernst der Lücke deutlich.

Tatsächlich war der Vorfall so kritisch, dass Microsoft Anfang Januar einen außerplanmäßigen Patch veröffentlichte, da Tausende Webseiten von dem Problem betroffen waren. Zwischenzeitlich war sogar Microsoft beschuldigt worden, die WMF-Lücke selbst in das Betriebssystem eingebaut zu haben, um sich so Zugang zu den Rechner der Anwender zu erschleichen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

4 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

7 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago