“Business Process Outsourcing fängt für uns mit der Zentralisierung der Dienstleistungen und der Systeme an – das ist die Voraussetzung, damit der Markt auch in Deutschland brummt”, sagt Jörg Vollmer, Director Business Process Outsourcing (BPO) bei Hewlett-Packard (HP)in Deutschland, gegenüber silicon.de. Für ihn ist die Strategie, die HP dabei fährt, entscheidend.
Dabei seien die Dienste aus internen Services des IT-Konzerns entstanden, die er jetzt weitergebe an die Kunden – mit wachsendem Erfolg. Laut der Marktforschungsfirma PAC wachse das Segment bei HP stärker als der Markt, sagt er stolz. Referenzkunden sind beispielsweise das Erzbistum Köln, das mittlerweile 22.000 Gehaltsabrechnungen über die kombinierte HP-Lösung abrechnet. Dabei fährt der Konzern “einen durchgehenden Factory-Ansatz”. Er betrachtet dabei bestimmte Aufgaben wie Personalabrechnung, Reisekostenabrechnung und Lieferantenbeziehungen als “Einstieg in echtes Business Process Outsourcing”.
Darunter versteht Vollmer, die Arbeit an ein ‘Shared Service Center’ anzukoppeln. Dieses fungiere als zentrale Schnitt- und Verarbeitungsstelle und sorge für einen durchgehenden und konsistenten Informationsfluss bei höchster Relevanz und Sicherheit. HP greift dabei “selbstverständlich auf HP-Technik zurück”. Sodann würden derzeit vor allem Personal- und Reisekostenabrechnungen mit eigenen Lösungen von HP oder mit Software von Drittanbietern verarbeitet.
Das sei vor allem im öffentlichen Bereich eine echte Alternative zur eigenen Pflege – Vollmer spricht davon, dass es derzeit beispielsweise im deutschen Bundes-Angestellten-Tarif (BAT), nach dem Pflegekräfte, Lehrer, Polizisten und Beamte bezahlt werden, mehr als 200 völlig verschiedene Tarife gebe. “Diesen Wirrwarr lagern die Zuständigen gern aus und wir haben hier ausreichend Kompetenz erworben”, sagt Vollmer. Vor allem von der Privatisierung der Krankenhäuser in Deutschland mit den folgenden Sparzwängen profitiert der Konzern. Kosteneinsparungen und mangelnde eigene Kompetenz seien schließlich die Schmerzpunkte der Kunden.
Im Shared Service Center werde dabei zunächst das Kundenwissen und die Bedürfnisse mit HP-Beratung und neuester Technik zusammengebracht. Vollmer: “Wir sind auf dem besten Weg, unseren Kunden ähnlich wie bei der Utility-Idee in der IT bald Geschäftsprozesse aus der Steckdose zu liefern. Das heißt, der Kunde zahlt nach der Anzahl der Mitarbeiter und nach seinen Bedürfnissen.” Dafür werde HP seine verschiedenen Oputsourcing-Abteilungen besser verzahnen und nach dem Motto ‘One Face to the Customer’ aufstellen. Der Manager betrachtet dies als Vorteil, wenn jetzt in Deutschland die “zweite Welle des Outsourcing und der Vertragsverlängerungen” anläuft und sich HP auch bei vielen langjährigen Kunden ganz neu einem Benchmarking stellen muss. Vollmer rechnet damit, dass die enge Verzahnung mehr Transparenz und diese wachsende Transparenz noch mehr Vertrauen bringt.
Mit anderen Abteilungen bei HP passiert dafür genau das Gegenteil: im mobilen Bereichen sollen die Notebooks stärker von den Handhelds getrennt werden. Für HP ist aber ein Umbau solcher Art nichts Neues.
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