IBM, Novell und Red Hat: Eine Hand wäscht die andere
IBMs Engagement für Linux hat sich ausgezahlt. Big Blue holt sich jetzt Novell und Red Hat mit anderen Open-Source-Lösungen ins Boot.
Der IBM-Konzern wird künftig noch enger mit Red Hat und Novell zusammenarbeiten. Die beiden führenden Linux-Distributoren wurden in das ‘Strategic Alliance’-Programm von Big Blue aufgenommen – auf dieser höchsten Stufe der IBM-Partnerschaften stehen Red Hat und Novell nun in einer Reihe mit Branchenkalibern wie SAP und Cisco.
Im Mittelpunkt der gestärkten Zusammenarbeit stehen sowohl Linux als auch andere Open-Source-Lösungen. Geplant ist auch die Entwicklung einer Reihe neuer Abonnement-Modelle, die Hardware und Software von IBM mit Support-Angeboten von Novell und Red Hat kombinieren werden. IBM arbeitet derzeit am Aufbau eines dedizierten Vertriebskanals, der sich weltweit auf den Verkauf von Linux-Abonnements konzentrieren wird, sagte Scott Handy, der als Vice President für das weltweite Linux- und Open-Source-Geschäft von IBM verantwortlich ist.
Die Anwender hätten solche Angebote gezielt nachgefragt, so Handy während einer Konferenz, auf der die Erweiterung des ‘Strategic Alliance’-Programms bekannt gegeben wurde. Dementsprechend hat IBM in den USA bereits zusätzliche Sales-Profis eingestellt – in Europa und Asien startet der neue Channel zum 1. Januar 2006.
“Viele Anwender verlangen in Kombination mit IBMs Hardware, Software oder Support-Services ein Linux-Angebot.” Künftig werde man Einjahres- beziehungsweise Dreijahres-Abos für Linux-Server anbieten. Die Service-Komponenten werden dabei sowohl Hardware von IBM als auch solche von anderen Herstellern unterstützen. “Es wird einen einzigen Kontaktpunkt zu den Anwendern geben, das vereinfacht die Geschäftsabwicklung”, so Handy.
Durch die Zusammenarbeit sollen zudem Novell und Red Hat mehr Zugang zu Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien, China und Korea bekommen. Um in diesen wachsenden Märkten das Open-Source-Geschäft zu stärken, können die beiden Distributoren ab sofort auch die dortigen Innovationszentren von IBM nutzen. Big Blue konzentriert sich bereits seit einiger Zeit auf das Geschäft in diesen Ländern.