Die Deutsche Telekom wird wieder ein echter Mutterkonzern. Der Vorgang, die Internettochter T-Online zunächst auszugliedern, um sie jetzt wieder aufwändig zu integrieren, bringt zumindest am Aktienmarkt positive Ergebnisse.
Immerhin hat jetzt das Oberlandesgericht Frankfurt am Main die anderslautende Entscheidung des Landgerichts Darmstadt aufgehoben. Das Gericht habe festgestellt, dass Anfechtungsklagen dem nicht entgegenstehen, dass die Verschmelzung im Handelsregister eingetragen werden können. Damit wäre eine grundlegenden Voraussetzungen erfüllt, dass die Reintegration durchgeführt werden kann. Gegen die Entscheidung könne Rechtsbeschwerde eingelegt werden.
Die ist auch zu erwarten. Gegen den Beschluss der Hauptversammlung von T-Online vom vergangenen April liegen zahlreiche Anfechtungsklagen vor, beispielsweise von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), die nun Rechtsmittel prüfen will. “Noch ist nicht alles verloren”, sagte ein Sprecher der DWS. Zunächst werde die DSW prüfen, ob durch den Gerichtsentscheid die Eintragung der Fusion in das Handelsregister aufgeschoben wird.
Sollte dies der Fall sein, dann sei der Gang zum nächst höheren Gericht, dem Bundesgerichtshof (BGH), höchst wahrscheinlich. Für den Fall, dass die Eintragung in das Handelsregister nicht aufgeschoben werde, müsse die DSW prüfen, inwieweit die Anrufung weiterer Gerichte Sinn mache. Jedoch stehe der Weg zum BGH immer offen.
Weiteren Unmut zieht sich der Konzern in der Frage zu, die Zahl der Callcenter nahezu zu halbieren. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ist mit der pauschalen Schließung von 45 der jetzt 96 Zentren nicht einverstanden und will nun durch eine Diskussion über jedes einzelne der auf der Abschussliste stehenden Callcenter erreichen, dass die Telekom differenziert und auch die Frage beantwortet, was denn genau mit den Mitarbeitern geschehen soll.
Schließlich, so teilte Ver.di mit, sei bei der Kürzung bislang mit keinem Wort erwähnt worden, wie mit den gekündigten Angestellten umgegangen werden solle. Die Umlagerung in eine Personal Service Agentur erscheint zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich, verspricht für die Ex-Mitarbeiter aber keine langfristige Perspektive zu sein. Auch darum soll es in den kommenden Gesprächen gehen.
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