Durch den konsequenteren Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) in der deutschen Verwaltung und Wirtschaft könnte bis 2008 eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von rund 75 Milliarden Euro erbracht werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Boston Consulting Group im Auftrag der Deutschen Telekom und von Siemens Communications.
Der konsequentere ITK-Einsatz könne auf der Basis eines ‘ITK-Masterplans’ organisiert werden, heißt es in der Untersuchung mit dem Titel ‘Wirtschaftliche und politische Chancen der Informationsgesellschaft’. Auf Bundesebene sei ein nationaler CIO zu etablieren, der die Umsetzung des Masterplans koordinieren solle.
Die ITK-Branche habe an der deutschen Bruttowertschöpfung einen Anteil von sechs Prozent. Damit liege sie zwar deutlich vor der Maschinenbau-, Automobil- oder Baubranche. Dennoch rangierten Deutschlands ITK-Anbieter im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld und erwirtschafteten in den vergangenen Jahren deutlich geringere Produktivitätsgewinne als die ITK-Branchen in Großbritannien, Schweden oder den USA.
Andere Länder zeigten, wie die ITK konsequenter eingesetzt werden könne. So habe Südkorea den ITK-Beitrag der Wirtschaft durch den Ausbau der Breitband-Infrastruktur und das Angebot neuer Breitband-Anwendungen auf 15 Prozent gesteigert. Österreich habe mit der Einführung der digitalen Signatur den Weg zu einem der führenden E-Government-Anwender in Europa eingeschlagen. Bereits im Jahr 2003 habe Großbritannien ein Programm zur Effizienzsteigerung des öffentlichen Sektors durch ITK-Nutzung gestartet und wolle damit bis zum Jahr 2007 etwa 30 Milliarden Euro einsparen.
Vor allem bei der Umsetzung von E-Government und E-Health gebe es in Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf, hieß es. Die Studie steht im Netz und kann kostenlos heruntergeladen werden.
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