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GI: Keine Lehrer für das Fach Informatik

An deutschen Schulen gibt es zu wenig Lehrkräfte für Informatik, beklagt die Gesellschaft für Informatik (GI). Und die Situation werde sich in den kommenden Jahren noch zuspitzen, weil viele Lehrer aus diesem Fachgebiet in den Ruhestand gehen werden.

“Im Augenblick ist Informatik in vielen Ländern kein reguläres Unterrichtsfach, deshalb gibt es dort keine Lehrerausbildung dafür”, warnt Michael Fothe, Professor für Didaktik an der Universität Jena und Sprecher der GI. Der Fachausschuss ‘Informatische Bildung’ fordert Informatik bundesweit in der Sekundarstufe zum Pflichtfach zu machen.

Das Fach sei sinnvoll, da der Computer bereits in fast allen Lebensbereichen eine tragende Rolle spiele. Bislang wird Informatik in Form von Arbeitsgemeinschaften oder als Wahlfach beziehungsweise Wahlpflichtfach gelehrt. In der Sekundarstufe würden sich viele Schüler ohnehin bereits mit Rechnern beschäftigen. Auch arbeiten die Lehrer in einzelnen Bundesländern in anderen Fächern, wie etwa Physik oder Medienkunde, mit Computern.

Nach Ansicht der GI sollte der Unterricht in diesem Fach die Schüler über Chancen und Risiken aufklären. “Wichtige Fragen sind zum Beispiel: Wie gelangt eine E-Mail zum Empfänger? Wie kann ich im Internet optimal suchen und was passiert, wenn ich eine Suchmaschine nutze?” Auch grundsätzliches Verständnis für Programmiersprachen könnte den Umgang mit Rechnern, die an den Schulen “meist in ausreichender Form vorhanden” seien, erleichtern.

Eine Folge der mangelnden Ausbildung der Schüler ist der vor allem von der Industrie beklagte Fachkräftemangel. So hat jetzt der Microsoft-Chef für Deutschland, Jürgen Gallmann, seine Warnung vom November erneuert. Gallmann hatte erklärt, dass der Industrie jährlich mehrere tausend qualifizierte IT-Kräfte fehlten. Diesen Bedarf müssten die Unternehmen dann meist mit ausländischen Absolventen decken.

In einem Gastbeitrag in der Wirtschaftszeitung ‘Euro am Sonntag’ schrieb Gallmann, dass diese Lücke in den kommenden Jahren auf 5000 bis 8000 anwachsen könnte. Mit negativen Auswirkungen auf “Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit” in Deutschland. Er drängt in dem Artikel die Verantwortlichen dazu, die Inhalte der Lehre an den Universitäten zu überarbeiten. Rund die Hälfte der Informatik-Studenten würden derzeit ihr Studium abbrechen. Besonders gefragt und daher abbruchgefährdet seien Informatiker mit Kenntnissen der Betriebswirtschaft.

Allerdings steht diesen Zahlen auch ein wachsendes Heer von arbeitslosen Informatikern – vor allem älterer Semester – gegenüber.

Silicon-Redaktion

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