Europa muss sich mehr anstrengen, um die neuen Bedrohungen der Internet-Netze in den Griff zu bekommen. Die Netze, mit denen webbasierte Kommunikation in den EU-Staaten abgewickelt wird, sind lange nicht so sicher, wie sie sein könnten. Dieses vernichtende Urteil fällte auf einer Konferenz die EU-Kommissarin für Medien und die Informationsgesellschaft, Viviane Reding.
Sie betonte, dass derzeit einer Untersuchung der Kommission zufolge etwa 80 Prozent der Europäer um ihre Sicherheit im Web besorgt seien. Die Angriffe der Vergangenheit hätten, so sagte sie, vor allem mit Viren und Würmern zu tun gehabt. Heute habe der europäische Webnutzer aber echte kriminelle Akte zu fürchten, allem voran den Diebstahl seiner Web Identity (gemeinhin ist darunter Name, Passwort, E-Mail-Adresse und andere Kommunikationsdaten im IP-Vekehr zu verstehen).
In genau diese Richtung, die Verfolgung krimineller Akte nämlich, geht denn auch die jüngste Forderung des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) Peter Schaar. Seine Antwort auf die Ängste der Europäer ist auf einer Konferenz der europäische Datenschutzbeauftragten gefallen. Er fordert eine tiefgreifende Harmionisierung des europäischen Datenschutzes: “Ein hohes europaweites Datenschutzniveau ist eine unabdingbare Voraussetzung einer EU-weiten Verbesserung des Informationsaustausches zwischen den zuständigen Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten.”
Und weiter: “Das Grundrecht auf Datenschutz, das in der EU-Grundrechtecharta verankert ist, muss auch bei der Datenverarbeitung durch Polizei und Justiz gewährleistet sein.”
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