Sollte es zu einem Einstieg von Google bei der Time-Warner-Sparte AOL kommen, wäre das eine “desaströse Entscheidung”. Das ist zumindest die Meinung des US-Milliardärs Carl Icahn, der als Großinvestor an Time Warner beteiligt ist. In einem offenen Brief an den Verwaltungsrat von Time Warner warnt er, dass der Verkauf möglicherweise “kurzsichtig” und ein “himmelschreiender Verstoß gegen die Fürsorgepflicht” sei.
Icahn befürchtet, der Einstieg von Google könne eine Fusion oder “eine andere Art der Transaktion” mit Unternehmen wie Ebay, Yahoo oder Microsoft erschweren. Er berief sich dabei auch auf einen aktuellen Bericht der Investmentbank Goldman Sachs, in dem es heißt, die Unternehmen Ebay und InterActiveCorp wären die besten Partner, um AOL zunehmende Gewinne zu bescheren. Microsofts MSN und Google seien dagegen die schlechtmöglichste Wahl.
Erst in der vergangenen Woche hatte Icahn verlauten lassen, dass er den Vorschlag von AOL-Mitbegründer Steve Case, AOL von Time Warner abzuspalten, unterstützt. Icahn hält rund drei Prozent der Anteile an Time Warner und forderte den Verwaltungsrat jetzt außerdem auf, sämtliche Protokolle und Präsentationen hinsichtlich der Aufspaltung des Konzerns in vier Teile zu veröffentlichen. Die Aktionäre sollten erfahren, welche Debatte derzeit im Board geführt wird.
US-Medien berichten seit dem Wochenende, dass ein Einstieg Googles bei AOL unmittelbar bevorsteht. Demnach werden die Suchmaschinenbetreiber für rund eine Milliarde Dollar eine fünfprozentige Beteiligung an dem Internetportal kaufen und die Werbepartnerschaft stark ausbauen.
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