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Wie bitte? Der iPod macht taub

Das Wehklagen ist so alt wie die Erfindung von Verstärker und Lautsprecher. Und genauso lange verhallt es schon in den immer tauber werdenden Ohren der Jugend. Die bombardieren ihre Gehörgänge seit inzwischen mehreren Jahrezehnten mit der jeweils höchstmöglichen Stufe ihres Lautstärkereglers. Als diese Angewohnheit 1979 erstmals auf einen Walkman übertragen wurden, schlugen die Experten die Hände über dem Kopf zusammen. Angesichts des iPods wären sie heute um den guten alten Walkman froh.

Denn der iPod, warnt Professor Dean Garstecki von der Northwestern University, im allgemeinen und die Ohrstöpsel im besonderen, können das Gehör ernsthaft schädigen. “Ohrstöpsel können das Signal um sechs bis neun Dezibel verstärken. Das ist ein Unterschied wie zwischen einem Staubsauger und einem Motorrad.” Nach nur einer Stunde Musikhören im Bereich zwischen 110 bis 120 Dezibel kann das nach Garsteckis Worten zu einem ernsthaften Hörschaden führen, ähnlich wie der Lärm eines Konzerts.

Auch der große Speicherplatz, den der iPod bietet, zieht nach den Worten des Professors Probleme nach sich. “Es ist nicht nur die größere Intensität des Soundsignals, wahrscheinlich nutzen die Leute das Gerät auch länger als die CD-Player und Walkmans der Vergangenheit. Das erhöht irgendwann die Wahrscheinlichkeit des Gehörverlusts.”

Wie nicht anders zu erwarten gehören Rock und Rap zu den besonders gefährlichen Musikkategorien – schließlich werden sie in der Regel lauter angespielt als Klassik- oder Jazz-Stücke. Um das Risiko für die Hörkraft zu verringern, empfiehlt Garstecki MP3-Player und iPods nicht länger als eine Stunde pro Tag bei mäßiger Lautstärke zu nutzen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nutzt dazu außerdem die guten, alten, flauschigen Kopfhörer mit Bügel. Leiden tut in diesem Fall allerdings natürlich die Coolness.

Silicon-Redaktion

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