Sollte bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland das ein oder andere Wembley-Tor fallen, wird es ganz und gar in der Hand des Schiedsrichters liegen, zu entscheiden, ob der Ball knapp hinter oder knapp vor der Torlinie aufgekommen ist. Denn der so genannte Chip-Ball wird nicht über die Spielfelder rollen. Das hat der Fußball-Weltverband Fifa nun in Zürich bekannt gegeben, nachdem verschiedene Tests unbefriedigende Resultate gebracht hatten.
So zeigte der Chip-Ball wegen seiner Verformung bei scharfen Schüssen auch dann ein Tor an, wenn er gegen die Torumrandung geprallt war. “Die Versuche wurden suspendiert, in Deutschland kommt die neue Technik sicher nicht zur Verwendung”, sagte daraufhin Fifa-Präsident Joseph Blatter. Der Chip-Ball zeigt elektronisch an, wenn er die Torlinie in vollem Umfang überschritten hat und eignet sich auch für entsprechende Entscheidungen an den Seitenlinien.
Im Herbst noch hatten sich die Fifa-Vertreter nach der U17-WM in Peru erfreut über die ersten positiven Versuche geäußert. Wie sich jetzt jedoch gezeigt hat, ist die Technik noch zu wenig ausgefeilt, um bei der WM der “Großen” mitmachen zu dürfen. Der Ball enthält einen 15 Millimeter kleinen Mikrochip, der ein verschlüsseltes Funksignal sendet, sobald er die Torlinie passiert. Dieses Signal wird von bis zu zwölf Antennen aufgefangen und an einen Computer weitergeleitet, der seinerseits den Schiedsrichter mit einem Vibrationssignal an dessen Handgelenk über den versenkten Ball informiert.
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