Der Konkurrenz auf dem Festplattenparkett wird diese Ankündigung nicht gefallen haben: Der Branchenprimus Seagate kauft den Mitbewerber Maxtor. Wenn es hier heißt, man wolle einen besseren Wettbewerb machen, Kosten sparen und Entwicklungen bündeln, dann ist das ein Grund für jeden Rivalen, über seine eigene Zukunft nachzudenken. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, wie hart und erbarmungslos die Festplattenbranche ist.
Für die “strategische Kombination” wie Seagate-CEO Bill Watkins die Übernahme nennt, blättert das Unternehmen Medienberichten zufolge 1,9 Milliarden Dollar hin. Das könnte verwundern, hat man doch vom Gekauften in den letzten Jahren nicht allzu viel Gutes gehört.
Im Juli 2004 sollten 400 bis 500 Mitarbeiter entlassen werden, weil die Quartalsergebnisse alles andere als erquickend gewesen waren. Und das, nachdem sich Maxtor 2001 mit der Akquise von Quantums Disk-Sparte im Olymp der Festplattenverkäufer wähnte.
Hinzu kam der CFO-Verschleiß. Vergangenes Jahr waren es derer vier. Zuletzt musste der Posten neu besetzt werden, nachdem der ehemalige CEO und President Paul Tufano seinen Hut nahm. Er hatte als Interims-Finanzchef fungiert. Seit Dezember 2004 ist jetzt Duston Williams am Werk.
Laut der Marktforschungsfirma iSuppli belegt Maxtor derzeit Platz drei in der Festplatten-Rangliste. Führend ist ohnehin Seagate, und das seit Jahren. Dazwischen hat sich jüngst Western Digital geklemmt. Zu dem Anteil von 30 Prozent an verkauften Festplatten gesellen sich danach weitere 13,5 Prozent, berichtet das Wall Street Journal.
Um nicht Gefahr zu laufen preislich doch noch unterboten zu werden, erhofft sich Seagate jetzt neben einer noch größeren Reichweite auch die Möglichkeit, den Anwendern finanziell attraktive Festplatten auf dem hart umkämpften Markt anbieten zu können. Der Name Maxtor wird 2006 verschwinden.
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