Missbrauch von Zahlen – Gartner rügt Oracle
Der Softwarekonzern Oracle hat von den Marktforschern von Gartner kräftig eins auf die Finger bekommen.
Der Softwarekonzern Oracle hat von den Marktforschern von Gartner kräftig eins auf die Finger bekommen. Der Datenbankgigant habe Zahlenmaterial von Gartner für eine Werbeanzeige im Wall Street Journal missbraucht, so der unschöne Vorwurf.
So sei in einer Anzeige vom 28. November behauptet worden, dass “94 Prozent der Verbraucher aktuelle Oracle-Applikationen einsetzen (die ohne Zusatzkosten leicht zu aktualisieren sind)”. Dieser Zahl wurden in der Anzeige 4 Prozent der Verbraucher gegenübergestellt, die aktuelle SAP-Applikationen laufen haben, die – wie es in der Anzeige hieß – “so teuer und schwierig zu aktualisieren sind, dass es 96 Prozent der SAP-Anwender erst gar nicht versuchen”. Als Quelle für diese Zahlen wurde Gartner genannt.
Das Problem bei diesen Angaben sei, dass Oracle hier Zahlen aus zwei verschiedenen Zeitabschnitten gegenüber gestellt habe, sagt jedoch Nancy Erskine, Vice President bei Gartner. Und nicht nur das. Die Zahlen beziehen sich auf der einen Seite auf die Gesamtzahl der Oracle-Produkte, auf der anderen Seite nur auf eine Version des SAP-Angebots. “Die Werbeanzeige ist eine unerhörte Missinterpretation der Daten”, schreibt Erskine deshalb in Gartners Ombudsman Weblog.
Bei Oracle zeigte man sich uneinsichtig. Die Kritik laufe auf Details hinaus, aber die Hauptaussage der Anzeige bleibe weiterhin gültig.