Der Blackberry spart Zeit, da der Anwender viele Dinge von unterwegs aus erledigen kann. Doch die meisten der weltweit etwa vier Millionen Geschäftsnutzer nerven ihre Umgebung so, dass sie schon als Blackberry-Sklaven bezeichnet werden. Einige Firmen in Großbritannien haben in ganzen Abteilungen und vor allem in Konferenzräumen ein Blackberry-Verbot ausgerufen, um überhaupt effektiv arbeiten zu können. Damit es in Deutschland erst gar nicht so weit kommen muss, haben erste Nutzer angefangen, eine Etikette für die Handhelds zu entwickeln.
Dazu gehört, dass von Fall zu Fall geprüft werden sollte, wann ein solches Gerät in Gesellschaft überhaupt genutzt werden sollte und wann es unhöflich ist, das Gegenüber warten zu lassen. Gleiches gilt demnach in Besprechungen. So wird es zunehmend als seltsam empfunden, wenn der Gesprächspartner ständig aufs Display schielt oder überhaupt den Blackberry auf den Tisch legt. Er signalisiert damit, dass seine Konzentration auf andere Dinge als das Gespräch gerichtet ist.
Vielmehr sollte ein Anwender ähnlich wie bei einem wichtigen Telefonat offen ansprechen, dass etwas Wichtiges ins Haus steht und den Termin eventuell unterbrechen könnte – falls etwas Wichtiges ansteht, wohlgemerkt. Bei längerer Nutzung empfiehlt sich dasselbe zu tun wie die meisten Handynutzer: man verlässt den Raum, um so wenig wie möglich zu stören. Um die Prioritäten selbst besser setzen zu können, sollte vielleicht eine Default-Funktion dafür sorgen, dass nur eilige E-Mails weitergeleitet werden.
Und: Bei der Kommunikation gelten trotz kleinem Display die üblichen Rechtschreibregeln weiter. Außerdem werden wohl immer mehr Geschäftsleute heimlich belächelt, wenn sie ihren Blackberry immer am Gürtel tragen, wie eine Trophäe. Gerade dann wirkt ein eingeschalteter Klingelton besonders komisch. Nutzer vertreten also ihre ureigensten Interessen, wenn sie den Klingelton ausmachen und den Blackberry nicht wie einen Colt tragen.
Außerdem sollen klare zeitliche Rahmen für die Blackberry-Nutzung nicht nur der Umgebung Freude machen, sondern auch dem ‘Süchtigen’ einen besseren Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit geben. Theater, Kino und Konzert sind selbstredend Blackberry-freie Zone – hier hat schließlich auch das Handy nichts zu suchen. Das Gärtnerplatztheater in München ging kürzlich beinahe soweit, einem Gast Hausverbot auszusprechen – wegen eines klingelnden Handys mitten im Ballettstück. Ein summender Blackberry könnte dem Nutzer genauso den Abend verderben. Das selbe gilt oft auch für das private Schlafzimmer.
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