IT-Management kollidiert mit IT-Governance
Die Regierungsgewalt über die IT haben und sie tatsächlich ausüben sind zweierlei Dinge. IT-Leiter könnten 2006 ein paar gute Vorsätze umsetzen.
IT-Leiter verbingen viel zuviel Zeit mit der Verwaltung der alltäglichen IT-Aufgaben. Deshalb können sie sich zu selten dem widmen, was IT-Governance genannt wird. Das ist die Führung der IT-Abteilung wie ein eigenständiges Unternehmen unter Beachtung von Service- und Qualitätsaspekten.
“Da die IT im Zentrum der meisten Firmen des 21. Jahrhunderts ist, und weil diese sich heute als Ergebnis von Gesetzen wie Sarbanes Oxley auf Compliance und Risk Management konzentrieren müssen, können sich die Unternehmen nicht mehr erlauben, IT-Governance per Default oder gar schlechte IT-Governance als Eigenbau zu verwenden”, so Craig Symons, Principal Analyst bei Forrester Research, in seinem Bericht ‘IT Governance Framework’.
Er versteht darunter ganz grundlegend den Entscheidungsprozess in allen IT-Belangen. Das betreffe Investitionen genauso wie Geschäftsentscheidungen und Risikoverwaltung. Mit guter Struktur und Disziplin bei der Durchführung von IT-Governance könne die IT-Abteilung auf diese Art mehr Werte für das Unternehmen schaffen.
Laut der Herstellerstudie, die das Marktforschungsunternehmen Mori unter CIOs in Großbritannien und Irland durchgeführt hat, leiden diese am meisten unter dem Mangel an ausreichenden Informationen über ihre IT-Assets und gleichzeitig unter der kontinuierlichen Einführung neuer Technologien. In den kommenden zwölf Monaten sehen sie diese beiden Faktoren als das größte Hindernis dabei, die IT-Abteilung wie ein Unternehmen zu führen – profitabel und qualitätsorientiert.
Die große Mehrheit, 88 Prozent der Befragten, betrachten das Management der IT-Assets als Grundvoraussetzung für eine gute IT-Verwaltung. Dennoch haben demzufolge über ein Drittel, 35 Prozent, kein klares Bild von ihrer IT-Umgebung. Mit 43 Prozent haben beinahe die Hälfte der CIOs zu wenig fundierte Asset-Informationen, um ihre Arbeit effektiv machen zu können.
Neue Technologien werden demnach auch nicht so gern gesehen, wie es von einem IT-Leiter erwartet wird, der gemeinhin in der Firma als technikverliebt dargestellt wird. Mitnichten: Eine große Plage sind die neuen Techniken vor allem deshalb, weil sie dem IT-Bestand kontinuierlich hinzugefügt werden. Sie sorgen deshalb für noch weniger Überblick, und zwar pausenlos. Mehr als die Hälfte der CIOs (53 Prozent) gibt an, während der letzten zwölf Monate eine beträchtliche Zahl an neuen Lösungen eingeführt zu haben. Eine ähnlich große Zahl (48 Prozent) erwartet für das nächste Jahr dieselbe Zahl an Neuerungen oder mehr. Somit zählt dies zu den Hauptherausforderungen für die CIOs.