IT-Management kollidiert mit IT-Governance

Die Regierungsgewalt über die IT haben und sie tatsächlich ausüben sind zweierlei Dinge. IT-Leiter könnten 2006 ein paar gute Vorsätze umsetzen.

Das zweithäufigste Problem hat mit schlecht aufgesetzten Prozessen zu tun: Dieser Grundpfeiler einer effektiven IT-Governance wird von vielen Befragten als problematisch empfunden, da sie der Studie zufolge über keine Prozesse verfügen, um die Qualität von IT-Dienstleistungen überhaupt zu messen. Ergo können sie gar nicht wissen, ob und in welchem Maße ihre Arbeit ausschlaggebend ist für den Betriebsprozess.

Hinzu kommt noch, dass offenbar die wenigsten Befragten mit klaren Zielvorgaben arbeiten. Über die Hälfte von ihnen, das sind 55 Prozent, haben keine solchen Regelungen, die mit ihren ‘Kunden’ im Haus abgestimmt sind. Wenn solche (Selbst-)Kontrollmechanismen vorhanden sind, dann beschränken sie sich der Umfrage zufolge oft nur auf finanzielle Aspekte. Dabei müssen Dinge wie IT-Dienstleistungen und der Servicegedanke in der IT zu kurz kommen.

Doch 70 Prozent der CIOs waren der Meinung, dass IT-Services auf die Prioritäten der Unternehmensstrategie abgestimmt sein sollten. Tatsächlich durchgesetzt wird dieses hehre Ziel aber nur von 39 Prozent der Befragten. Mehr noch: 45 Prozent derer, die diese Verknüpfung nicht haben, betrachten es als undenkbar, IT-Services in die strategische Firmenplanung mit einzubeziehen. Das Verständnis für IT-Governance ist hier also noch ganz am Anfang.

Dafür beschäftigen sich die CIOs viel mit der Standardisierung der Infrastruktur und der Einführung von zusätzlichen Management-Kontrollen. Doch IT-Governance geht weiter. “Gute IT-Governance stellt sicher, dass Investitionen in die IT optimiert werden, dass sie mit der Geschäftsstrategie in Einklang gebracht werden und dass innerhalb vertretbarer Risikenfelder Werte geschaffen werden – dabei müssen die Firmenkultur, die Struktur der Organisation, ihre Geschäftsreife und Strategie in Betracht gezogen werden”, definiert Forrester-Mann Symons.