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Die ewigen Talente dürfen Versprechen einlösen

Visionen brauchen in der Informationstechnologie ihre Zeit, bis sie zu Massenprodukten und -anwendungen führen. Ganz besonders gilt dieses Gesetz in der Telekommunikation und der Netzwerktechnik, inklusive Internet. Vieles von dem, was während des Dotcom-Booms erträumt wurde, musste für einige Jahre wieder ad acta gelegt werden, weil die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. Meist scheiterten die Visionen an einer einzigen, banalen Voraussetzung: die Verfügbarkeit hoher (und bezahlbarer) Bandbreiten – und zwar nicht für Großunternehmen, sondern auch für die große Masse der privaten Anwender.

Seit der Verfügbarkeit von DSL hat sich das grundlegend geändert. Plötzlich ist auch ein zuvor nur auf Großanwender ausgerichtetes Produkt wie Internet-Telefonie dank Skype zur Massenanwendung geworden, Mobilität hat dank WiFi neue Dimensionen erreicht. Dennoch wir stehen in dieser Entwicklung erst am Anfang. 2006 werden Technologien wie Voice over IP, WiMAX als nächste Stufe der drahtlosen Anbindung, sowie die nächste Generation der Breitbandnetzwerke ganz oben auf der Agenda stehen.

Voice over IP

Das ewige Talent steht vor dem Durchbruch: Voice over IP (VoIP) entwickelt sich vom Hype zu einer ernst zu nehmenden Anwendung. Neue Techniken und Dienste wie Triple Play werden für noch mehr Schub sorgen. Sie wird immer öfter eingesetzt, wenn auch zunächst noch selektiv. Das hat damit zu tun, dass sich die Anbieter der Technik mit grundlegenden Fragen wie Verfügbarkeit und Sicherheit beschäftigt zu haben scheinen – offensichtlich mit Erfolg.

Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich ein Rechenzentrum der öffentlichen Verwaltung zu VoIP bekennt? Während so manche Behörde und viele Unternehmen noch zögern, setzt die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen die Technik ein. In den kommenden Jahren sollen in 145 Dienststellen rund 30.000 IP-Telefone installiert werden, wobei das Rechenzentrum als Schaltstelle für Security, Performance, Funktionen und Nutzerverwaltung fungiert. Die Einführung mehrerer Cisco-Anlagen für die Technik gilt als Vorzeigeobjekt für VoIP in der Verwaltung.

Der Kauf von Skype durch Ebay lockte schnell weitere Haie ins VoIP-Becken, belebt das Geschäft und vergrößert so mittelfristig die Auswahl für die Anwender: Große Anbieter interessieren sich seither brennend dafür, wie man den VoIP-Kuchen aufteilen könnte. Mit technischen Anpassungen an WiMAX lernte VoIP kürzlich sogar fliegen. Dem lange Jahre prophezeiten Durchbruch steht eigentlich nichts mehr im Wege – außer vielleicht ein bisschen Mut.

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Silicon-Redaktion

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