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Handybetreiber sehen Schwellenländer als Zukunftsmarkt

Weil der Mobilfunkmarkt in Westeuropa und Nordamerika weitgehend gesättigt ist und die Geräte der dritten Generation nur im Schneckentempo angenommen werden, konzentrieren sich die Betreiber zunehmend auf arme Länder. Die Verbreitung von Mobiltelefonen sei ein kräftiger Motor, um das Wirtschaftswachstum anzutreiben, sagte Motorola-CEO Ed Zander währen der Fachtagung 3GSM in Barcelona.

“Jedes Mal, wenn es pro hundert Menschen zehn zusätzliche Mobiltelefone gibt, wächst das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent”, so Zander, der damit ein Thema anschnitt, das in vielen Foren der Messe diskutiert wurde. “Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Welt, in der mobile Kommunikation den Menschen dabei hilft, Armut zu überwinden und ihre Möglichkeiten auszuschöpfen.”

Um das zu erreichen müssten Telefone und Services allerdings so billig wie möglich sein. Länder, die auf Mobilfunkgeräte weiter Steuern erheben und Mobilfunkbetreiber mit Regulierungen einschränken, würden diesen wirtschaftlichen Nutzen verzögern oder sogar ablehnen, so Zander. Gemeinsam mit anderen Diskussionsteilnehmern forderte er eine Deregulierung der Mobiltelefonie in Ländern wie Bangladesch, Nigeria, den Philippinen, Teilen Russlands und Dutzenden anderen Ländern. Zusammen könnten dort bis zum Jahr 2010 drei Milliarden neue Abonnenten gewonnen werden.

Ähnlich äußerste sich der ägyptische Minister für Handel und IT, Tarek Kamel. “Je mehr wir deregulieren, desto mehr regulieren wir in die richtige Richtung und desto mehr Wachstum bekommen wir.” Entscheidend ist seiner Meinung nach, dass mit Mobiltelefonen, Nachrichten, medizinische Informationen oder auch Bildungs- und Notfall-Services zu armen Menschen in ländlichen Gegenden gebracht werden können. Das sei eine “wirkliche Revolution”.

Silicon-Redaktion

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