Der Medienunternehmer Rupert Murdoch hat seine Internetpläne konkretisiert. Der Chef des Konzerns News Corporation hatte im August 2005 angekündigt, einen “neuen Typ Internetportal” schaffen zu wollen. Die News Corporation war bis dahin kaum im Online-Geschäft vertreten.
Als Basis des Portals soll offenbar die Networking-Site MySpace.com dienen, die Murdoch im Juli 2005 für etwa 580 Millionen Dollar übernommen hat. Dieser Dienst ist in Deutschland vor allem in Fachkreisen bekannt – in den USA hat er nach einem Bericht des Wall Street Journals etwa 47 Millionen Mitglieder. Darunter sind vorrangig Teenager und junge Erwachsene, die unter dieser Adresse unter anderem Fotos und Musik ins Netz stellen sowie Kontakte pflegen.
MySpace werde schon bald kostenfreie Videos zum Download anbieten, sagte Murdoch auf einem Treffen mit Investoren. Geplant seien zudem ein erneuertes Instant-Messaging-Tool und die Einbindung einer Voice-over-IP-Lösung. Zudem wolle man Lizenzen für die Websuche erwerben.
Mit den neuen Funktionen werde MySpace ein Webportal wie Microsoft MSN oder Yahoo, hieß es. Die Features sollten die Anwender dazu veranlassen, längere Zeit auf MySpace.com zu verweilen, sagte Murdoch. So könne das Unternehmen mehr Online-Werbung verkaufen.
Branchenbeobachter sehen im Boom der Online-Werbung einen wichtigen Grund für das Interesse Murdochs am Internet. Über Breitbandverbindungen sind zudem immer mehr Anwender erreichbar. Und diese Nutzer suchen vor allem Inhalte – über die News Corporation im Gegensatz zu Firmen wie Google oder Yahoo reichlich verfügt.
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