Sun und Oracle besiegeln Java-Freundschaft
Ein weiteres Jahrzehnt wollen Sun Microsystems und Oracle “kollaborieren und interoperieren”, wie die CEOs bei einer Veranstaltung mitteilten
Ein weiteres Jahrzehnt wollen Sun Microsystems und Oracle “kollaborieren und interoperieren”, wie die CEOs Scott McNealy und Larry Ellison bei einer Veranstaltung mitteilten. Vor allem rund um Java werden die beiden Unternehmen in den kommenden Jahren eng zusammenarbeiten – Oracle hat einen zehnjährigen Lizenzvertrag für Java unterschrieben – und auch um NetBeans will man sich gemeinsam kümmern.
Daneben leistet Sun aber auch einen Beitrag, um die Produkte des Datenbankherstellers besser bei Unternehmen zu platzieren. So werde Sun die aktuellen Server Ultrasparc IV mit einer mehr oder weniger kostenfreien Enterprise Edition der Oracle-Datenbank bündeln. Die Anwender können ein Jahr frei über die Datenbank verfügen. Preise für das Paket sind derzeit noch nicht bekannt. Nach Ablauf dieser Frist wird Oracle natürlich versuchen, diese Lizenzen zu verlängern.
Oracle hat nun im Gegenzug noch einmal bekräftigt, dass Solaris 10 die bevorzugte Plattform für die Entwicklung von 64-Bit-Systemen ist. Schließlich war Oracle eines der ersten Unternehmen, die sich mit Java von Sun auseinandergesetzt haben. Vor einigen Jahren hatte Ellison jedoch noch die günstigere x86-Architektur, und damit die CPUs von Intel und AMD, in Systemen von Dell mit Linux als Betriebssystem als bevorzugte Plattform für seine Datenbanken erklärt. Sun werde nicht Oracles alleiniger Partner, jedoch biete der Hersteller eine “bestechende Produktlinie”, wie Ellison anmerkte.
Wie es aus der Industrie heißt, könnte mit der Vereinbarung aber auch die Verkäufe anderer Datenbanken auf Sun-Hardware etwas weniger umfangreich ausfallen als das in der Vergangenheit der Fall war. Sun plante, die Server auf Basis von Solaris 10 mit den Open-Source-Datenbanken PostgreSQL und MySQL zu bündeln. Dieses Vorhaben ist nun offenbar vom Tisch. Zudem betonte McNealy immer wieder, dass die Produkte der beiden Unternehmen sehr gut miteinander funktionierten: “Man braucht keine IBM Global Services”.