FAT-Patent gehört Redmond – Good Night Vienna?
In der Tat sei Microsofts Patent für File Allocation Table (FAT) “neuartig und nicht trivial”, befindet das US-Patentamt
In der Tat sei Microsofts Patent für File Allocation Table (FAT) “neuartig und nicht trivial”. Mit diesem Befund zerschlug das US-Patentamt die Hoffnungen von Patentgegnern, die weit verbreitete Technologie der Kontrolle Microsofts zu entziehen. Zuvor hatte die Public Patent Foundation mit dem Argument, dass bereits andere Unternehmen vorher die Technologie einsetzten, eine Überprüfung des Microsoft-Patentes beantragt.
“Nun besteht eine Situation, in der Microsoft den Anbietern und Anwendern von Linux große Probleme bereiten könnte”, kommentiert der Software-Patentgegner Florian Müller in einer Mitteilung. Microsoft wolle das vielleicht aus anderen Erwägungen noch nicht, aber nun verfüge das Unternehmen über die strategische Option, dies zu einem Zeitpunkt der eigenen Wahl zu tun, warnt Müller.
Viele Linux-Distributionen nutzen FAT, ebenso viele Speicherkarten, etwa für Digitalkameras. Microsoft erhebt Lizenzgebühren für FAT. Laut der GPL (General Public Licence), der Lizenz, der auch Linux unterliegt, dürfen keine Programmteile enthalten sein, für die Gebühren bezahlt werden müssen. Eben Moglen, Chefjurist der Free Software Foundation, hatte vor einigen Jahren unter Anspielung auf das Migrationsprojekt der Stadt Wien erklärt, dass es dann “good night Vienna” heißen könnte, wenn Microsoft das Patent behalten kann.
Für Müller zeigt dieses Urteil der US-Behörden, dass “alle Patentqualitätsinitativen und ‘patent pledges’ für Open-Source-Entwickler, -Anbieter und -Anwender so gut wie wertlos sind”, sollte sich Microsoft entschließen, “gegen Linux zu schießen”.