DAX-Firmen stolpern gerne beim BSC-Einsatz
Die Balanced Scorecard hat sich seit der Erstveröffentlichung im Harvard Business Review im Jahr 1992 zu einer anerkannten Methode entwickelt.
Die Balanced Scorecard (BSC) hat sich seit der Erstveröffentlichung im Harvard Business Review im Jahr 1992 zu einer anerkannten Methode entwickelt, im Unternehmen Prozesse nichtfinanziell und transparent zu messen. Aber dabei kann man handfeste Fehler machen. BI-Firmen (Business Intelligence) wie Cognos schreiben sich auf die Fahne dafür zu sorgen, dass die Methode dennoch jung bleibt. Und zwar durch eine klare Arbeitsteilung. “BSC liefert die Methodik, wir die Softwareunterstützung, die intelligente Umsetzung kommt von unseren Partnern”, sagte Alexander Schmidt, Business Consultant im Beratungsarm der Softwarefirma, gegenüber silicon.de.
BSC habe demnach lange ein “klassisches Hype-Problem” gehabt. “Etwa 66 Prozent der am DAX gelisteten Unternehmen haben auf irgendeine Weise BSC im Einsatz, die Mehrheit von ihnen erfolglos – sie verstehen in den seltensten Fällen, dass BSC eine Frage der Unternehmenskultur ist”, so Schmidt. Er versteht unter einem richtigen Ansatz, dass ein iterativer Prozess wie beispielsweise eine Kontrollfunktion institutionalisiert und dann immer wieder beobachtet wird. Das ist ihm zufolge der Haken: die kontinuierliche Arbeit damit. Am besten geschieht dies laut Schmidt in Quartalssitzungen, die alle von BSC berührten Prozesse und Aufgaben genau ausleuchten.
Dabei muss die Software Top-down funktionieren und von den Anforderungen bis ins operative Geschäft hinunter durchgängig sein”, sagt Schmidt. “Wir nennen das ‘dem Fehler hinterhergehen’ – ohne diesen Schritt können sinnvolle Änderungen nicht umgesetzt werden.” Ihm liegt am Herzen, dass die BSC, wie sie mit dem Business Intelligence Tool ‘Cognos 8’ angegangen werden kann, nicht mehr so Controlling-lastig eingesetzt wird. “BSC ist ein Strategietool”, sagt er. Außerdem ist ihm zufolge den Anwendern oft nicht bewusst, dass die Scorecard alles sichtbar macht. “Diese Transparenz muss gewollt sein, sonst wird BSC schnell wieder eingestampft”, sagt der Fachmann.
Doch für einen dauerhaften Erfolg bürgt ihm zufolge, dass Cognos mit der Initiative BSCol zusammenarbeitet, die von den BSC-Vätern – Robert Kaplan und David Norton – gegründet wurde. Die BSCol verfolgt das Ziel, als federführende Organisation die Verbreitung und Anwendung des BSC-Ansatzes weltweit zu fördern und diesen praxisnah zu halten. Mit diesem Pfund wuchert der BI-Softwarehersteller.