BKA lässt mobile Identifizierung auf Streife gehen
‘Fast Identification’, das Anfang 2005 gestartete Pilotprojekt des Bundeskriminalamtes soll jetzt in ausgesuchten Streifenwagen mitgenommen werden.
‘Fast Identification’ (Fast-ID), das Anfang 2005 gestartete Pilotprojekt des Bundeskriminalamtes (BKA) kommt auf die Strasse. Nachdem es ein Jahr getestet wurde und soll jetzt in ausgesuchten Streifenwagen mitgenommen werden.
Es handelt sich dabei um ein Gerät, mit dem Identifizierung einer verdächtigen Person schnell und unkompliziert abgewickelt werden soll. Zwar gibt es Kritiker, die der Technik einige Fehler zutrauen – aber zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wird das kleine Gerät, einem Blog zufolge, sicherlich in größerem Maßstab ausprobiert werden.
Mit Fast-ID können die Beamten einen Fingerabdruck innerhalb weniger Minuten abgleichen, heißt es beim BKA. Dafür war bisher eine Art von Gewahrsamnahme und der Abgleich auf dem Revier vonnöten. Jetzt werden verdächtige Personen gleich direkt am Streifenwagen überprüft, das Geräte erkennt den Fingerabdruck und soll ihn automatisch mit den Datenbanken der Polizei und den Fingerabdrücken dort abgleichen. Wie fehlerfrei das System ist, wird sich zeigen. Bislang soll das Gerät bei 50.000 lokal gespeicherten Datensätzen zufriedenstellend gearbeitet haben, heißt es. Nun sollen die etwa 3,2 Millionen Fingerabdruckblätter, die im Automatisierten Fingerabdruck-Identifizierungs-System (AFIS) gespeichert sind, ins Spiel kommen.
Dabei wird nach der elektronischen Aufnahme der beiden Zeigefinger mit einem mobilen Scanner die Abdrücke drahtlos an das AFIS-System im BKA übermittelt, wo sie in ein beschleunigtes Identifizierungsverfahren gelangen. Das Ergebnis wird direkt an die vor Ort anwesenden Beamten zurückgemeldet. Bei einer Treffermeldung überprüft zuvor ein Daktyloskop im BKA die vom System erkannte Übereinstimmung.
Die neue Technik muss sich sowohl bei der Treffergenauigkeit als auch im Antwort-Zeit-Verhalten bewähren und könnte dann sowohl im täglichen Streifendienst als auch bei Sonder- und Großveranstaltungen eingesetzt werden. Sie wird in den nächsten Wochen zunächst in enger Zusammenarbeit mit der bayerischen Polizei mit den dort bereits vorhandenen “Car-PC-Systemen” getestet. Ab Februar werden die Geräte auch von der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt/Main erprobt. An dem Pilotprojekt sind Polizeibehörden aus den Ländern Bayern, Hessen sowie Nordrhein-Westfalen beteiligt. Noch ist unklar, ob die Scanner eines Tages auch die erkennungsdienstlichen Maßnahmen allgemein modernisieren werden.