Ein Navigationssystem kann für Autofahrer unter Umständen gefährlicher sein, als wenn sie während der Fahrt eine Straßenkarte lesen. Das hat eine britische Studie mit 2000 Testpersonen ergeben. Demnach büßen 19 Prozent der Autofahrer, die ein Navigationssystem benutzen, ihre Konzentration ein. Bei den Kartenlesern sind es 17 Prozent.
Grund für dieses Ergebnis, dass so manchen Navi-Fan erstaunen mag, sind die Angewohnheiten der Autofahrer. Jeder zehnte gab zu, dass er seine Reise antritt, ohne seine Route programmiert zu haben. Und über die Hälfte muss dann nach eigenen Angaben die Augen von der Straße abwenden, um die notwendigen Daten nachträglich einzugeben. Ob den anderen 50 Prozent dies tatsächlich “blind” gelingt, sei dahingestellt.
Noch höher ist die Zahl der abgelenkten Kartenleser – jeder vierte gab an, während der Autofahrt die Straßenkarte auszuklappen. Was ja, glaubt man den Experten, nicht ganz so gefährlich ist wie die Fummelei am Navigationssystem. Bei beidem jedoch wenden die Anwender die Augen im Schnitt zehn Sekunden von der Straße ab. Das entspricht bei einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern der doppelten Länge eines Fußballfelds.
Die Zahlen sollten besondern zu denken geben, wenn man in Betracht zieht, dass die Befragung vom britischen Versicherer Privilege Insurance durchgeführt wurde. Schließlich werden bei einer solchen Umfrage durch ein Versicherungsunternehmen die wenigsten die volle Wahrheit sagen.
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