Der Hamburger TK-Anbieter Hansenet – eine Tochter von Telecom Italia – könnte ein eigenes VDSL-Netz aufbauen. Das sagte Hansenet-Chef Harald Rösch. Hintergrund ist die Ankündigung der Deutschen Telekom, etwa 3 Milliarden Euro in den Aufbau eines VDSL-Netzes zu investieren. Die Internet Service Provider (ISP) United Internet und Freenet hatten daraufhin angeboten, sich mit insgesamt 700 Millionen Euro an dessen Investitionskosten zu beteiligen.
Der Aufbau eines eigenen VDSL-Netzes sei vor allem in den Gebieten vorstellbar, in denen Hansenet bereits jetzt eine hohe Marktdurchdringung habe, sagte Rösch der Financial Times Deutschland. Das sei etwa in Hamburg und anderen Städten der Fall. Wenn das VDSL-Netz der Telekom von einer Regulierung durch die Bundesnetzagentur freigestellt werde, bestehe die Gefahr, dass der Bonner Konzern VDSL-Dienste zu Dumpingpreisen anbietet.
Wie Rösch zudem mitteilte, kooperiert Hansenet jetzt mit Telefonica. Die Spanier betreiben eines der größten alternativen Netze Deutschlands, zu den Kunden gehören bereits AOL und United Internet. Die Kooperation sei für beide Seiten vorteilhaft, hieß es von Stefan Borscheid, Analyst der WestLB. Telefonica könne das Netz besser auslasten. Hansenet könne bundesweit schneller wachsen und jetzt auch ADSL2+ anbieten.
Hansenet bietet unter der Marke ‘Alice’ Telefondienste und DSL an. In diesem Jahr will das Unternehmen 30 Prozent der deutschen Haushalte mit seinem Angebot erreichen. Geplant ist zudem ein Digital-TV-Dienst, mit dem sich die Hamburger als Triple-Play-Anbieter profilieren wollen.
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