Die Festnetzsparte der Deutschen Telekom AG hat sich entschlossen, die neuen Entgelte für so genannte Interconnection – das ist die Nutzung der Telekom-Infrastruktur im Festnetztelephoniebereich für andere Carrier – teilweise niedriger anzusetzen, als es bis jetzt der Fall war. Die T-Com hat einer Mitteilung zufolge einen entsprechenden Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Die Wettbewerber sprechen von Preiserhöhung, “reiner Makulatur” und willkürlicher Argumentation.
“Betroffen von den Preiserhöhungen sind gezielt vor allem die Unternehmen, die ihre Netze so weit wie möglich ausgebaut und massiv in Infrastruktur investiert haben. Als Begründung für Preiserhöhungen auf einen wachsenden Ausbau im ländlichen Bereich abzustellen, ist geradezu abenteuerlich, da die hier beantragten reinen Interconnection-Minutenpreise derartige Kostenblöcke gar nicht beinhalten. Bei ‘erheblich gestiegener Nachfrage’ müssten zudem die Preise nach der Logik des letztjährigen Telekom-Antrages deutlich sinken, anstatt zu steigen“, kritisiert Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM). Tatsächlich steckt der Teufel im Detail.
Dem neuen Antrag zufolge soll der Preis für Interconnection gerade für lokale Leistungen auf 0,66 Cent pro Minute erhöht werden. Doch parallel dazu gibt es dem Antrag zufolge eine Absenkung der Entgelte für die Tarifstufen II und III auf 0,74 Cent beziehungsweise 0,88 Cent pro Minute. Das entspricht einer Senkung der Entgelte für die Interconnection-Leistungen in diesen beiden Tarifstufen um bis zu 30 Prozent, betont die T-Com. Doch die Zusammenschaltung im lokalen Bereich ist laut Grützner der Angriffspunkt für die Deutsche Telekom, um insgesamt höhere Interconnection-Entgelte beim Regulierer durchzusetzen. Andere Zusammenschaltungen (single/double transit) spielten aufgrund des in Deutschland weit fortgeschrittenen Infrastrukturausbaus der Wettbewerber kaum noch eine Rolle, sagt er.
Von Seiten der Telekom-Tochter wirkt der Schritt einfach nur generös: “Ziel des T-Com Antrags ist es, die Interconnection-Entgelte vor dem Hintergrund der Markt- und Kostenentwicklung neu zu strukturieren. Insgesamt ging das Verkehrsvolumen im Telefonnetz seit dem Jahr 2003 durch die verstärkte Mobilfunknutzung, die wachsende Interneteinwahl über breitbandige Zugänge sowie durch Marktanteilsgewinne von Wettbewerbern mit eigenem Anschlussnetz zurück”, heißt es hier.
Und weiter: “Erheblich gestiegen ist die Nachfrage nach Interconnection-Leistungen in der so genannten Tarifzone I (local) – und dies vor allem in den für den Netzbetrieb kostenintensiveren ländlichen Bereichen. Gesunken sind dagegen die Gesamtkosten für die Interconnection-Leistungen in den Tarifzonen II (single) und III (double)”. Das bedeutet unter anderem, dass sich die alternativen Carrier vor allem in ländlichen Gebieten um Kunden bemühen – vor allem in Gebieten ohne DSL-Anbindung der Deutschen Telekom dürften sie offene Türen einrennen.
Die Telekom lässt verlauten, dass sie diese Schritte gehe, weil sich “der Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt gut entwickelt” habe und sie bezieht sich dabei auf den Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur. Demnach wurde im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der Fernverbindungen und mehr als ein Drittel der Ortsverbindungen im Telefonmarkt von Wettbewerbern abgewickelt. Gleichzeitig sank die Abhängigkeit anderer Anbieter von T-Com Vorleistungen weiter, weil diese eigene Infrastruktur aufgebaut und ihre Netze untereinander verbunden hätten. Da die Genehmigung für die bisherigen Entgelte zum 31. Mai 2006 aus läuft, gibt es jetzt die neuen Vorschläge.
Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.
Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…