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Ein für allemal – Stallman erklärt Free Software

Die General Public License (GPL) wird auch in der dritten Version nicht korrumpiert – weder von Open Source, noch von kommerziellen Überlegungen. Für diese Reinheit der GPL steht Richard Stallman, einer der Mitgründer der Free Software Foundation, die im Gegensatz zu Open Source oder Linux für eine ganze Philosophie stehen will.

“Wir machen kein Open Source. Es heißt Free Software”, stellt er gegenüber dem US-Magazin CRN klar. Open Source teile die Ansicht der Free Software Foundation über die Freiheit des Anwenders und des Code nicht, es sei eine Kampagne, die andere Werte habe. Er leitet aus der Geschichte heraus her, dass es auf der einen Seite die Linux GPL gebe und Linus Torvalds sich zwar mit der Entwicklung des Kernel einigen Verdienst erworben habe, doch die Hauptsache sei immer noch GPL-basiert und damit frei, nicht-kommerziell und neuerdings auch kompatibel zu Dingen wie Apache.

Stallman weist darauf hin, dass die dritte Version der GPL so offen sei, dass ein Programm aus der GPLv3-Skizze integrierbar sei mit Apache-Programmen – und das, obwohl er sich nicht verkneifen kann darauf hinzuweisen, dass Apache in seiner Reinform eigentlich gar nicht so weit verbreitet sei, wie es heißt. Er sagt, dass es zwar stimmt, dass etwa 70 Prozent der weltweit verteilten Web Server mit Apache laufen – doch nur die wenigsten mit der freien Version, sagt er. Die meisten liefen mit einem kostenpflichtigen, gewissermaßen verfälschten Derivat aus zweiter und dritter Hand ohne die Vorteile einer freien Software und ohne dem Anwender Software-Freiheit zu bringen. Naturgemäß hält er deshalb auch nichts von Microsofts Gehversuchen mit der sogenannten ‘Shared Source’.

All das unterscheide seine Art mit Software umzugehen grundlegend von kommerziellen Anbietern und Programmierern – dabei steht für ihn Linux-Entwickler Linus Torvalds in einer Reihe mit Firmen wie IBM oder HP, die Teile des Quellcodes offen legen. Doch er räumt mit dem Vorurteil auf, dass freie Software sich gegen professionellen Einsatz in Geschäftsanwendungen oder gar gegen die Konzerne selber wende – im Gegenteil. Er habe nichts dagegen, Geld zu machen und auch nichts gegen die Leute die dies tun – er habe allerdings etwas gegen die Unternehmen, die den Anwendern die Freiheit nähmen über die Software und ihren Gebrauch zu entscheiden. Von sich selbst sagt er: “Ich bin Humanist, kein ‘Corporatist’.”

Silicon-Redaktion

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