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China geht mit eigenem UMTS an den Start

China schreitet weiter auf dem Pfad nationaler Standards in der Informationstechnologie. Jetzt gab die Volksrepublik bekannt, dass der eigene UMTS-Standard für den kommerziellen Einsatz bereit sei.

‘TD-SCDMA’ nennt sich die Eigenentwicklung, die künftig einen der weltweit größten Mobilfunkmärkte versorgen wird. Und das als eigenständiges Netzwerk, wie das Informationsministerium in Peking betonte. Bislang wurde spekuliert, dass TD-SCDMA nur in Verbindung mit anderen Technologien denkbar sei. Jetzt sollen auch im Reich der Mitte Anwender größere Datenmengen auf ihren Mobilfunkgeräten empfangen und versenden können. Die weltweit verbreitetsten Standards für die Mobilfunknetzwerke der dritten Generation, WCDMA und CDMA2000, würden derzeit noch auf ihre Tauglichkeit überprüft, erklärte ein Sprecher der Regierung gegenüber dem Wall Street Journal.

Noch hat die Regierung aber keine Betreiberlizenzen vergeben. Als Favorit gilt derzeit China Telecommunications Corp., der größte Festnetzbetreiber der Volksrepublik. Westliche Ausrüster wie Ericsson, Motorola, Nortel und andere verbinden mit der Nachricht, dass ein UMTS-Netz in China aufgebaut werden soll, die Hoffnung auf lukrative Aufträge.

Über nationale Standards versucht Peking Lizenzkosten bei importierter Technologie zu sparen. So bemüht sich das Land etwa um einen eigenen DVD-Standard und versucht ein eigenes WiFi-Protokoll zu etablieren. Die nationale Wirtschaft soll von den Eigenentwicklungen profitieren. So hatte zwar der Münchner Siemens-Konzern mit seinen guten Kontakten zu China an der Entwicklung von TD-SCDMA mitgewirkt, jedoch sind es derzeit eher einheimische Wissenschaftler und Unternehmen, die den künftigen chinesischen UMTS-Standard maßgeblich vorantreiben.

Silicon-Redaktion

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