In die Diskussion um die überarbeitete Version der General Public License (GPL) hat sich jetzt Linux-Vater Linus Torvalds persönlich eingeschaltet. Dabei hat er sich gegen die Pläne gewandt, Digital Rights Management (DRM) aus der Open-Source-Lizenz zu verbannen.
“Ich denke, dass viele Menschen die ‘Anti-DRM-Maßnahmen’ der GPLv3 überhaupt nicht gut finden”, schreibt Torvalds in einem Posting der Linux Kernel Mailing List. “Digitale Signaturen und Kryptographie sind nicht bloß ‘schlechtes DRM’. Sie sind sehr oft auch ‘gute Sicherheit’.” Eine der Hauptregelungen der derzeit diskutierten dritten Version der GPL soll den Einsatz der GPL im Zusammenhang mit DRM verhindern.
Torvalds gibt auch einige Beispiele, in denen es seiner Meinung nach angemessen ist, dass geheime digitale Schlüssel für das Signieren von Software angewandt werden. Beispielsweise wolle ein Unternehmen vielleicht eine Linux-Version ausliefern, die nur bestimmte Kernel-Module lädt, die signiert wurden. Oder sie wollen eine Version, die den Kernel als “schlecht” markiert, wenn unsignierte Module geladen werden.
“Der aktuelle GPLv3-Entwurf besagt sehr deutlich, dass Red Hat seine privaten Schlüssel verteilen müsste, so dass jeder die eigene Version der Module, die sie übersetzen signieren könnte, um so eine eigene Version des Codes zu entwickeln, den Red Hat entwickelt hat. Das ist unsinnig.” Torvalds hatte im Januar gesagt, dass er den Linux-Kernel unter der Version 2 der GPL halten möchte. Das wurde allgemein als Affront gegen die Free Software Foundation und deren Präsidenten Richard Stallman betrachtet.
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