Peter Quinn – der als ehemaliger CIO von Massachusetts den für 2007 beabsichtigten Umstieg des US-Bundesstaates auf das quelloffene Open Document Format (ODF) angeregt hatte – hat erstmals nach seinem Rücktritt ein Interview gegeben. Quinn hatte zum 12. Januar das Handtuch geworfen, nachdem ihm in der Lokalpresse Amtsmissbrauch unterstellt wurde. Die Vorwürfe sind mittlerweile vom Tisch. Neuer CIO von Massachusetts wurde Bethann Pepoli.
Quelle der Beschuldigungen sei vermutlich Microsoft, sagte Quinn jetzt dem US-Branchendienst Groklaw. Er wolle jedoch keine Gerichte einschalten. Er zweifele daran, dass er in einem Prozess siegen könne. Die Ressourcen der Lokalpresse überstiegen bei weitem das, was er aufbieten könne, sagte Quinn.
In Sachen ODF gab sich der Ex-CIO optimistisch. “Ich glaube, dass der Umstieg von Massachusetts auf ODF Bestand haben wird.” Microsoft werde jedoch alles in seiner Macht stehende unternehmen, um ihn zu verhindern. “Dieses Pferd ist aber aus dem Stall entwischt und ich sehe keinen Weg, es wieder einzufangen.” Er habe von Redmond lediglich verlangt, auf offene und standardisierte Prozesse zu setzen.
In den Verwaltungen beginne sich immer mehr die Einsicht durchzusetzen, dass der Einsatz von Microsoft Office eine Verschwendung von Steuern sei. Ein Grund dafür sei, dass die wenigsten Anwender die Vielzahl der Office-Funktionen brauchten. Er nutze beruflich und privat das freie Open Office und sei damit vollkommen zufrieden, sagte Quinn, der derzeit über neue Jobs verhandelt.
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