Wengo will an Skype-Vormacht kratzen
Mit kostenlosen Angeboten für Videokonferenzen und Telefongespräche via Internet will Wengo auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
Das französische Unternehmen Wengo fordert den VoIP-Branchenprimus Skype heraus. Mit kostenlosen Angeboten für Videokonferenzen und Telefongespräche via Internet will Wengo auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
Die Tochter von Neuf Cegetel, dem zweitgrößten Festnetzanbieter nach der France Telecom, hat seit Anfang Dezember die Zahl ihrer Kunden von 60.000 auf 322.000 in 77 Staaten gesteigert. Bis 2006 will man die Vier-Millionen-Marke geknackt haben.
Wie bei der eBay-Tochter Skype laden die Kunden das nötige Programm kostenlos aus dem Internet herunter. Dessen Weiterentwicklung legt Wengo in die Hände der User. Unter openwengo.org kann sich jeder weltweit an der Fortentwicklung der Software beteiligen.
Vorbild für Wengo ist der Mozilla-Browser. Wengo-Chef David Bitton hat imponiert, wie Mozilla mit seiner offenen Systemsoftware dem Explorer von Microsoft 20 Prozent Marktanteil abringen konnte. Mit Mozilla bastelt Wengo zudem an einer Plattform, die die weltweit eingesetzten verschiedenen Systeme kompatibel macht, berichtet die französische Finanzzeitung ‘La Tribune’.
Geld verdienen will Wengo – wie Skype – mit zwar sehr billigen, aber kostenpflichtigen Telefonaten aus dem Internet in Festnetze und auf Handys. Außerdem erprobt die Konzernmutter Neuf Cegetel mit Hunderten Testkunden das ‘Beautiful Phone’, ein Handy, das automatisch auf WiFi umschaltet, sobald es einen Zugang zum Internet findet. Solche offenen Zugänge werden bereits in vielen Geschäftszentren sowie Cafes und Instituten angeboten, um Kunden zu locken. Wer kabellosen Internetanschluss hat, kann sein Handy damit auch zu Hause für Internettelefonie benutzen.