T-Online darf keine IP-Adressen von Flatrate-Kunden mehr speichern

Ein Kunde hat erfolgreich gegen T-Online geklagt. Das Landgericht Darmstadt entschied jetzt, dass der Internet Service Provider (ISP) bestimmte Verbindungsdaten von DSL-Flatrate-Kunden sofort nach dem Ende der Verbindung löschen muss. Unter diesen Daten ist auch die IP-Adresse.

Bislang speicherte der ISP die Verbindungsdaten von DSL-Flatrate-Kunden bis zu 80 Tage nach der Rechnungsstellung. Das Gericht untersagte T-Online zudem, Daten zum übertragenen Volumen zu erheben und zu speichern. Diese Informationen seien nicht notwendig, um die Rechnung zu erstellen, hieß es. Die Anfangs- und die Endzeit der Verbindung dürfen dagegen weiter gespeichert werden. T-Online kann gegen das Urteil keine Revision einlegen.

Paradox ist, dass ein deutsches Gericht T-Online damit ein Verhalten untersagt hat, das demnächst für alle deutschen ISPs zur Pflicht werden dürfte – wenn die im Dezember 2005 beschlossene EU-Richtlinie zur Speicherung von Daten auf Vorrat in nationales Recht umgesetzt wird. Damit können die Verbindungsdaten bis zu 24 Monate gespeichert werden. Angeblich, um so den Terrorismus besser bekämpfen zu können.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat angekündigt, dem Bundestag eine Speicherfrist von bis zu einem halben Jahr zu empfehlen. Dann dürfte der Beschluss des Darmstädter Gerichts zur Makulatur werden.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

6 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

6 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Woche ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

1 Woche ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago