DoS-Attacken unter dem Deckmantel von VoIP?
VoIP-Dienste können als Medium missbraucht werden, um darüber Angriffe auf Webseiten zu fahren oder Spam-Mails zu versenden, warnen Sicherheitsexperten.
VoIP-Dienste wie Skype oder Vonage können als Medium missbraucht werden, um darüber Angriffe auf Webseiten zu fahren oder Spam-Mails zu versenden, warnen Sicherheitsexperten. Zudem können die Angreifer über die proprietären Protokolle, die diese Dienste verwenden, unentdeckt bleiben.
Daher drängt jetzt auch das ‘Communications Research Network’ die Hersteller von VoIP-Diensten (Voice over Internet Protocol), ihre Spezifikationen offen zu legen oder die Technologien auf offene Standards umzustellen, so ließen sich die Angreifer zurückverfolgen.
“VoIP-Anwendugen bieten ein ausgezeichnetes Schutzschild für DoS-Attacken (Denial-of-Service)”, heißt es in einer Mitteilung der Gruppe, zu der sich unter der Leitung des MITs (Massachusetts Institute of Technologie) Experten aus der Industrie, Forschung und Politik zusammengeschlossen haben.
Einige Sicherheitstechnologien in VoIP-Anwendungen, so die Gruppe, könnten inzwischen auch zu anderen Zwecken missbraucht werden. “Diese Sicherheitsfunktionen sind in vielerlei Hinsicht positiv”, erklärte Jon Crowcroft, Professor an der Cambridge Universität in Großbritannien gegenüber US-Medien. Jedoch könnten sich diese schnell zu einem massiven Problem mausern, wenn solche VoIP-Schichten als Kontrollwerkzeug für Angriffe genutzt werden.
Bisher sind noch keine Angriffe über VoIP-Anwendungen bekannt geworden. Es sei jedoch denkbar, dass Kriminelle über diese Protokolle gekaperte PCs oder ganze Botnets kontrollieren. Botnets bestehen aus Zombies, also Rechnern unter fremder Kontrolle. Diese werden vermietet und dann für den Versand von Spam oder für Angriffe auf Webseiten missbraucht. Über VoIP-Dienste könnten die eigentlichen Verursacher ihre Spuren verwischen. “Wenn der Datenverkehr, der durch die Kontrolle entsteht, verwischt wird, dann könnte es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden, die Verantwortlichen zu fassen”, warnte das Communications Research Network.