Damit die leidige Arbeit mit den Geschäftsberichten einfacher wird, haben verschiedene Forschungs- und Industrieunternehmen weltweit die Sprache Extensible Business Reporting Language (XBRL) kreiert. Sie ist in den USA und Japan bereits Pflicht und sucht in Europa noch Freunde außerhalb der Niederlande und Spaniens. Aus Deutschland gibt es jetzt vom Fraunhofer Institut IPSI die erste echte Anwendung, die allein für XBRL gebaut wurde.
Sie heißt ‘Abra’ und soll Unternehmen – die die Geschäftsberichte aus verschiedensten Formaten zusammenführen oder sortieren müssen – und Bankangestellten – die das ganze Sammelsurium zu einem sinnvollen Ganzen aus Zahlen und Kommas verweben sollen – die Arbeit erleichtern. Es gibt die Client-Version bereits seit einem Jahr. Doch neu ist die Serverversion dazu, die zur CeBIT 2006 im März der Öffentlichkeit präsentiert werden soll.
Thomas Risse vom Fraunhofer Institut erklärt, warum aber XBRL-Enthusiasmus allein nichts hilft: “Eine einheitliche Form reicht für eine schnelle Analyse der Dokumente nicht aus, entscheidend ist, das richtige Werkzeug dafür zu haben.” Damit können Banker und Börsianer gezielt Informationen in den Geschäftsberichten aufspüren, diese extrahieren und sie dann in Datenbanken einlesen. Ebenso können sie den ganzen Bericht in andere Formate wie pdf- und Word-Dateien umwandeln.
Dabei sei Abra nicht das einzige Tool auf diesem Gebiet, “derzeit aber das effizienteste”. Die Software benötige im Vergleich zu anderen Programmen nur eine einzige Zeile zum Aufspüren der gesuchten Informationen. Risse erklärt das daher, dass Abra rein für XBRL geschrieben wurde und daher eine sehr entschlackte Struktur hat.
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