Wasser auf die Mühlen: HP kühlt flüssig

Wasser ist Hewlett-Packards (HP) neue Rezeptur gegen überhitzte Datenzentren. Ab nächster Woche wird das ‘Modular Cooling System’ in den Handel kommen. Vor allem die steigenden Energiepreise könnten die Betreiber von Rechenzentren von ihren Vorbehalten gegenüber Wasser im Computer abbringen.

Das System wird auf HP-Racks installiert und isoliert somit den Rechner vom Rechenzentrum. So sei auch die Kühlung effektiver als mit anderen Systemen, teilt HP mit. Bis zu 30 Kilowatt Wärmeenergie kann das Modul absorbieren. Das sei etwa drei Mal mehr als andere Systeme bewältigen könnten, ohne dabei zum Risiko für das Datenzentrum zu werden.

Um das Wasser, das den Rechner kühlen soll, ebenfalls wieder auf niedrigere Temperaturen zu bringen, muss das Cooling System jedoch mit einer Leitung an ein externes System angeschlossen werden.

Wasserkühlungen gab es bislang vor allem bei älteren Cray-Computern oder anderen spezialisierten Systemen. Indem die Prozessoren immer leistungsfähiger und kleiner werden, verbrauchen sie auch mehr Strom, was zu größerer Abwärme führt. Daher erfährt Server-Kühlung mit Flüssigkeit derzeit eine Art Renaissance. Egenera, Silicon Graphics und IBM bauen Systeme, die mit Hilfe von ganz verschiedenen Flüssigkeiten kühlen.

Der Unterschied zu diesen Konkurrenzsystemen jedoch, so HP, liege darin, dass bei dem Modular Cooling System die Luft nicht gekühlt ausgeblasen werde, sondern innerhalb des Racks zirkuliert. Das System, das am 6. Februar offiziell vom Stapel laufen soll, setzt jedoch das Universal Rack ‘10000 G2’ voraus. Anwender, die ProLiant-Server benutzen und deshalb das ältere Modell ‘10000 G1’ verwenden, müssen auf einen Bausatz warten, der im Laufe des Jahres das Kühlsystem und das Rack zusammenführen wird. Anfang 2007 will HP Wasser-Kühlaggregate vorstellen, die auch ganze Serverfarmen auf die richtige Temperatur bringen. Noch aber scheint diese Technologie sich nicht vorrangig an den Massenmarkt zu richten. Dessen ist sich auch HP bewusst. Doch scheint die Nachfrage derzeit die Erwartungen zu übertreffen.

Silicon-Redaktion

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